Teile der Palästina-Bewegung haben antisemitische und extremistische Tendenzen. Wäre dies nicht der Fall, könnten die hiesigen Aktivisten auf «From the River to the Sea»-Rufe verzichten oder würden Hamas-kritische Demonstrationen in Gaza nicht totschweigen. Eskalationsgefahr ist beim Eurovision Song Contest vorhanden.
Kritik an der israelischen Regierung ist erlaubt. Gleichzeitig trägt die Stadt Basel als Gastgeberin die Verantwortung dafür, dass sich auch Israelis sowie Juden jedweder Nationalität beim Feiern sicher fühlen. Hier wäre es wichtig, das ESC-Personal auf rote Linien hinsichtlich Antisemitismus zu sensibilisieren – gerade dort, wo er sich «Antizionismus» nennt.
In der Videoschulung für Freiwillige, Gastro- sowie Sicherheitsleute am ESC werden fünf rassistisch diskriminierte Gruppen aufgezählt – Juden fehlen. Dass Antisemitismus nur in einem Halbsatz Erwähnung findet, ist kaum ein Zufall. In dem 22 Minuten langen Video wimmelt es von Plattitüden. Differenzierungen vorzunehmen, die gerade ein linkes Publikum kontrovers finden könnte, war den Verantwortlichen wohl zu heikel.
Trotz allem sind die Videoschulungen nur ein kleiner Teil des Sicherheitskonzepts. Die 130 Fachmitarbeiter des Awareness-Projekts habe man auch spezifisch zu Antisemitismus geschult, sagt die Stadt Basel. Hoffentlich länger als mit einem Halbsatz.