Polizei warnt vor Droh-Anrufen
Drückt man eine Ziffer, kann es teuer werden

Zurzeit tätigen Telefonbetrüger wieder sehr viele Anrufe in die Schweiz. Mit einer automatischen Stimme geben sie sich als Mitarbeiter einer Polizeibehörde aus, um an sensible Daten ihrer Opfer zu kommen. Wählen diese eine bestimmte Ziffer, kann es teuer werden.
Publiziert: 21.03.2024 um 19:42 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2024 um 08:14 Uhr
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Telefonbetrüger führen im Namen von Strafverfolgungsbehörden regelmässig Schocktelefonate durch.
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Janine EnderliRedaktorin News

Das Handy klingelt und eine Schweizer Telefonnummer erscheint auf dem Display. Nimmt man den Anruf entgegen, ertönt statt einer normalen Stimme jedoch eine computergenerierte Bandansage, in der eine Stimme vorgibt von einer Strafverfolgungsbehörde zu sein. Die Berner Kantonspolizei warnte am Donnerstag vor diesen sogenannten «Phishing Anrufen». 

Auf den meist englischsprachigen Ansagen geben sich Betrüger als Federal Police, Zollbehörde oder kantonale Polizei aus. Sie gaukeln vor, dass gegen ihre Opfer ein Haftbefehl vorliegt. Um diesen zu vermeiden, müssen die Opfer angeblich sofort handeln. In einem nächsten Schritt werden sie aufgefordert, eine bestimmte Ziffer auf dem Telefon zu drücken, um mit einem vermeintlichen Polizei-Mitarbeiter verbunden zu werden. Doch das Wählen dieser Ziffer kann teuer werden! 

Clans verwenden «geklaute» Telefonnummern

Wählen Betroffene die geforderte Taste, wird eine Telefonverbindung aufgebaut, die den Gaunern hohe Geldbeträge in die Kassen spülen kann. Denn: Mit einer erfundenen Geschichte versuchen die «Polizisten» an sensible persönliche Daten zu kommen. In einem weiteren Schritt verlangen sie teilweise die Herausgabe von hohen Geldbeträgen oder Wertsachen. Leisten die Opfer den Anweisungen keine Folge, drohen die Täter ihnen mit einer Verhaftung.

Das Phänomen ist nicht neu und wird von den kriminellen Clans stetig angepasst. Rein an der Telefonnummer kann man die Betrüger nicht erkennen. Das funktioniert so: Die meisten Betrüger-Clans verwenden «gespoofte» Telefonnummern. Diese sehen aus wie Schweizer Telefonnummern, stammen in Wahrheit jedoch aus dem Ausland. Mittels technischer Hilfsmittel werden die Telefonate über unterschiedliche Systeme geleitet, nicht selten sogar über die Telefone ahnungsloser Privatpersonen. Selbst bei einer bekannten Nummer sollte man darum vorsichtig sein.

Wie soll man richtig reagieren?

Immer wieder warnen Schweizer Kantone vor den verschiedensten Maschen und appellieren daran, die dubiosen Telefonate umgehend abzubrechen. Weitere Tipps, wie man nach einem Anruf am besten reagieren soll, sind:

  • Die echte Polizei verlangt nie Zahlungen per Kryptowährung oder Guthabenkarten. Gehen Sie nicht auf solche Forderungen ein.
  • Seien Sie grundsätzlich misstrauisch, wenn Sie telefonisch oder per Nachricht (SMS, Messenger, E-Mail etc.) unter Druck gesetzt und etwa zur Herausgabe von persönlichen Informationen (Kreditkartenangaben, Passwörter) oder zur Tätigung einer Zahlung gedrängt werden.
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