Pfadi-Drama: zwei Buben schwer verletzt
Wie kam der Brennsprit ins Lager?

Im Pfadilager verbrennen sich zwei Buben (11) schwer. Im Biwak waren keine Leiter vor Ort. Die Kinder waren selber für sich verantwortlich und leisteten Erste Hilfe.
Publiziert: 24.07.2012 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:25 Uhr

Die Verantwortlichen des Pfadilagers «punktceha» waren sichtlich betroffen, als sie heute am Unfallort in einem Wäldchen neben der Autobahn A1 über den schweren Unfall von gestern Abend informierten. «Wir bedauern den Unfall sehr und sind in Gedanken bei den schwerverletzten Pfadis», sagte Lager-Präsident Armin Bosshard stellvetretend für alle Beteiligten.

Kleider brannten

Der Gesundheitszustand der zwei schwer verletzten Buben (11) aus dem Kanton St. Gallen sei stabil. Sie verbrannten sich gestern Abend um 21.10 Uhr, als eine Flasche Brennsprit Feuer fing und ihre Kleider in Brand setzte. Beide wurden in Spezialkliniken geflogen. Ein weiteres betroffenes Kind konnte ambulant verarztet werden.

Der Unfall passierte im Zusammenhang mit einem sogenannten Hike. Die Kinder gingen an einen zugewiesenen Platz, der rund zwei Stunden Fussmarsch vom eigentlichen Lager entfernt war. Dort baute die neunköpfige Gruppe ihr Biwak auf.

Keine Erwachsene dabei

Die Kinder waren ohne Erwachsene unterwegs. Der älteste Pfadfinder war 14 Jahre alt. «Die Gruppen war mit ihren Leitern in telefonischem Kontakt. Um 20.20 Uhr riefen die Kinder an und sagten, dass alles okay sei», sagte Lagersprecher Markus Egger. 50 Minuten später kam es zum Drama.

Laut dem Lagerarzt Patrick Schweiwiler reagierten die Kameraden der beiden Schwerverletzten geistesgegenwärtig: «Sie haben die Opfer sofort im nahen Bach gekühlt und den Rettungsdienst gerufen.»

Dass keine Erwachsene die Gruppen begleiteten, ist laut Egger in Pfadilagern üblich. Unüblich war allerdings, dass die jungen Leute Brennsprit dabei hatten. «Eigentlich lernt man Feuer ohne Brennsprit zu machen. Wie die Flasche auf Platz kam, wird untersucht», sagte Egger.

Kinder psychologisch betreut

Trotz des Unfalls wird das Lager wie geplant fortgeführt. Auch die Knaben und Mädchen der betroffenen Gruppe bleiben in Oberbüren. Sie werden psychologisch betreut. «Die Mitarbeiter des Care-Teams haben uns geraten, die Kinder hier zu behalten, weil sie in der Gruppe besser betreut werden können», sagte der Lagerarzt.

Es ist auch nicht der erste Unfall in einem Pfadilager. Im November 2008 war in Adlikon ZH ein 16-Jähriger getötet worden, als er mit einem selbstgebastelten Böller eine Pfadigruppe empfangen wollte. Im Juni 2011 starb ein Cevi-Mädchen (8) oberhalb von Oetwil an der Limmat ZH im Pfingstlager bei einer Seilbahn-Übung. (sas/SDA)

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