Peach Gnos (32) ist ein Typ, der auffällt. Er lebt in Andermatt UR, fährt einen fetten Range Rover – und er ist schwarz. Im Bergdorf war er fast das einzige dunkle Kind. Trotzdem hatte er nie ein Problem mit Rassismus. Warum auch. «An der Schule war ich der Grösste und Stärkste», sagt Gnos lachend.
«Ich bin eine Partynudel»
So frech und spektakulär wie sein Auftreten ist auch Gnos' Geschäftsidee. Zusammen mit Freunden verkauft er unter dem Label Stophangover.me Produkte gegen den Brummschädel nach Alkkonsum.
Und wie kommt man auf diese Schnapsidee? «Ich mache halt Party wie ein Rockstar», sagt Gnos. Doch das Älterwerden bringe ein Problem mit sich, das jeder kenne: Der Morgen nach einer durchzechten Nacht wird zur unausweichlichen Qual.
Selbstversuche sind Teil der Arbeit
Mittlerweile kennt Gnos viele Anti-Kater-Mittel aus eigener Erfahrung. «Nicht alles auf dem Markt ist gut», sagt er. Kein Wunder: Bisher hat die Forschung Kater-Schmerzen eher vernachlässigt. Noch viel weniger kennen die Wissenschaftler ein Gegenmittel. Klar ist nur: Zu viel Alkohol entzieht dem Körper Wasser, und beim Abbau entstehen Giftstoffe gegen die sich der Körper möglicherweise mit einer Immunreaktion wehrt.
Gnos und seine Freunde wählten den einzig Erfolg versprechenden Weg: Sie testen Produkte aus der ganzen Welt am eigenen Leib. Aktuell schwört der Firmenchef auf das Pulver «One 47». Darin enthalten sind sieben Vitamine und vier Mineralien.
Gnos verspricht: «Unser Anti-Kater-Mittel hilft. Aber nur, wenn man es vor und nach dem Feiern nimmt.» Gleichzeitig warnt er: «Es ist kein Freipass zum masslosen Saufen. Jeder sollte seine Grenzen kennen.»
Politiker unter den Kunden
Aktuell hat das Andermatter Anti-Kater-Unternehmen rund 1000 Kunden. Darunter seien bekannte Sportler und Politiker. Wer genau, bleibt Geheimnis. «Wir verkaufen vor allem an 25- bis 35-Jährige.» Dagegen sind Jugendliche nur marginal vertreten. Naturgemäss bekommen sie kaum einen Kater.
Noch vertreibt Gnos die Mittel nebenbei. Seine Brötchen verdient er als Wirtschaftsingenieur. Irgendwann will er aber mit seiner Firma durchstarten. Er weiss: «Dazu brauche ich einen klaren Kopf.»