Drei Irakern wird vorgeworfen, in der Schweiz einen Giftgas-Anschlag geplant zu haben. Die mutmasslichen Mitglieder der Schaffhauser Terrorzelle sind unter anderem wegen «Gefährdung durch Sprengstoffe und giftige Gase in verbrecherischer Absicht» in Haft. Schon im November wird aber klar: Ziel ihrer Attacke wäre nicht die Schweiz gewesen.
Es scheint, als hatte Osama M. (27), der jüngste des Terror-Trios, Deutschland im Visier. Wie der «Tagesanzeiger» heute schreibt, wurden auf seinem Handy entsprechende Hinweise gefunden.
Auf einem Kartenprogramm seien drei Orte elektronisch markiert gewesen: ein Gebäude des Pharma-Riesen Bayer, ein Bundeswehr-Spital sowie das Schloss Bellevue in Berlin – dort ist Bundespräsident Joachim Gauck untergebracht.
M. will nichts von terroristischer Planung wissen
Auch Orte in Syrien, an denen es tatsächlich zu Anschlägen gekommen ist, sind laut Ermittlern auf ähnliche Weise markiert worden.
M., der vor ungefähr zehn Jahren während eines Kampfes in Kirkuk von Granatsplittern getroffen wurde und seither im Rollstuhl sitzt, beteuert seine Unschuld. Auch seine zwei Mitbeschuldigten tun es ihm gleich.
Ob die mutmasslichen Terroristen tatsächlich unschuldig sind oder ob die Bundesanwaltschaft – wie sie selber sagt – einen «Anschlag in Europa vereitelt» hat, ist unklar. Sicher ist nur eins: Das erste Attentat in Europa beanspruchen die Kouachi-Brüder für sich. Zur schrecklichen Attacke auf das französische Satire-Magazin «Charlie Hebdo» mit zwölf Toten in Paris bekannte sich allerdings nicht der IS sondern Al-Kaida. (lex)