Trotz Corona
Kaum Einbruch bei Organspenden

Im vergangenen Jahr haben 146 verstorbene Personen ein oder mehrere Organe gespendet, das sind elf weniger als im Vorjahr. 1457 Menschen warteten Ende 2020 noch auf ein lebensrettendes Organ.
Publiziert: 18.01.2021 um 12:19 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2021 um 12:56 Uhr
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Eine Niere wird zur Transplantation in den Operationssaal gebracht. (Archivbild)
Foto: LEANDRE DUGGAN

Nach Angaben der Nationalen Stiftung für Organspende und Transplantation Swisstransplant erhielten 519 Personen mindestens ein Organ, 2019 waren es 582 Personen. Zu den verstorbenen Spendern kommen 83 Personen, die zu Lebzeiten beispielsweise einen Teil ihrer Nieren oder ihrer Leber spendeten. Aufgrund der Corona-Pandemie hat mussten Transplantationsprogramme teilweise komplett eingestellt werden.

Am häufigsten wurde eine Niere transplantiert, nämlich 196 Mal. 135 Personen erhielten eine Leber, 45 Mal wurde ein Herz und 44 Mal eine Lunge transplantiert. 21 Personen erhielten eine Bauchspeicheldrüse und eine Person einen Dünndarm.

Ebenfalls kaum eine Veränderung gab es bei der Anzahl Personen, die noch auf ein Organ warten. 1457 Personen stehen auf der Liste, im Vorjahr waren es 1415. Davon warten 1094 auf eine Niere, 222 Personen auf eine Leber, 77 auf ein Herz, 52 auf eine Lunge, 44 auf eine Bauchspeicheldrüse und zwei Personen warten auf einen Dünndarm. 72 Personen, die auf der Warteliste waren, starben im Jahr 2020.

Gemäss Swisstransplant ergeben diese 146 Spenderinnen und Spender einen Wert von 17 Organspenderinnen und -spender pro Million Einwohner. Dieser Wert sei im europäischen Vergleich tief.

Von den 146 Organspenderinnen und -spendern waren 96 an einem Hirntod gestorben. Die anderen 50 erlagen einem Hirntod nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand.

In Bezug auf das Nationale Organspenderegister zieht Swisstransplant eine positive Bilanz. Dieses wurde im Oktober 2018 lanciert. Bis Ende 2020 haben mehr als 105'000 Personen ihren Wunsch eingetragen.

Gemäss Swisstransplant führt eine fehlende Willensäusserung von verstorbenen Patienten zu einer hohen Ablehnungsrate in den Spitälern. Demnach lehnen 60 Prozent der Angehörigen von verstorbenen Patienten eine Organspende ab, wenn der Wunsch des Patienten oder der Patientin nicht bekannt ist.

Über die Organspende wird derzeit auf politischer Ebene diskutiert. Der Bundesrat will mit seinem indirekten Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Organspende fördern - Leben retten» die erweiterte Widerspruchslösung einführen. Wer nach seinem Tod keine Organe spenden möchte, soll dies neu festhalten müssen. Angehörige sollen aber auch künftig eine Organspende ablehnen können.

Die Volksinitiative will, dass Personen, die Organe spenden möchten, vor ihrem Tod nicht explizit einer Organentnahme zustimmen müssen, sondern bereits ein vermuteter, nicht ausdrücklich festgehaltener Wille der betroffenen Person ausreicht.

Heute gilt in der Schweiz bei der Organspende die Zustimmungslösung: Eine Organspende kommt nur dann infrage, wenn die verstorbene Person zu Lebzeiten einer Spende zugestimmt hat. Liegt keine Willensäusserung vor, müssen die Angehörigen entscheiden.

(SDA)

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