Wilfred Burri alias «Knall-Fred» ist eine Schweizer Feuerwerks-Legende. Seit Jahren verkauft er in seinem Shop in Bern Vulkane, Raketen und Frauenfürze. Zudem organisiert er immer wieder öffentliche Feuerwerke.
Und er kämpft mit einem neuen Ärgernis: «Immer mehr Drohnenpiloten versuchen die Feuerwerke zu filmen und fliegen möglichst nah ran», sagt Burri. Er warnt vor solchen Manövern. «Das kann schnell gefährlich werden – wird eine solche Drohne getroffen, kann sie unkontrollierbar werden und irgendwo in Menschenmengen stürzen!»
Rund 2000 Tonnen Feuerwerkskörper werden jährlich in der Schweiz verkauft, schätzt das Bundesamt für Umwelt (Bafu). «Meine Kunden werden immer anspruchsvoller, darum brauche ich jährlich neue Knaller», sagt «KnallFred», bei dem ein Kunde im Schnitt 100 Franken ausgibt.
Laut und knallig – eine Männerdomäne
Dieses Jahr besonders gefragt: Vulkane, die bis zu zwölf Meter hoch werden und neue Feuerwerksbatterien, die während mehrerer Minuten für Furore sorgen. Auch Alain Stucki, Inhaber der Stucki AG in Wil SG, hat dieses Jahr mit einer Neuheit einen Hit gelandet: «Wir verkaufen seit neustem Böllerschüsse, die für einen gehörigen Knall sorgen und gut für das Ende eines Feuerwerks eingesetzt werden können.»
Beim Kaufverhalten hat sich indes wenig verändert. Immer noch seien Männer mit ihren Söhnen die meistgesehenen Kunden. Das sagen sowohl Stucki als auch Burri.
«Männer fragen vor allem nach lauten, knalligen Feuerwerkskörpern, Frauen bevorzugen leisere, ästhetisch anspruchsvollere Produkte wie zum Beispiel Vulkane», sagt Stucki.
Ein Klassiker des 1. Augusts ist hingegen vom Aussterben bedroht: Die Rakete. «Knall-Fred» Burri: «Das liegt vor allem an den Batterien, die derzeit schwer im Trend liegen.»
Dank Regen: Nirgends gibt es Feuerwerk-Verbote
Solche Batterien seien wesentlich preiswerter, sagt auch Stucki: «Für eine richtige Rakete legt man schnell 50 Franken auf den Tisch und hat dann fünf Sekunden Spass – für denselben Preis bekommt man 36 Schuss aus einer Batterie.»
Egal, welches Feuerwerk gekauft wird: Dieses Jahr kann es sorgenfrei abgeschossen werden. Laut Bafu gibt es dank des Regens der vergangenen Tage aktuell in keinem Kanton ein Raketen-Verbot.