Von Niklaus Wächter

«Mörlialp-Express» heisst der frivole Streifen des Schweizer Sex-Versandhandels Libosan.

Und da gehts so richtig deftig zur Sache. «19 Akteure beweisen, dass die gesunde Schweizer Bergluft immer noch das beste Potenzmittel ist! Viele Szenen wurden im Freien gedreht – vor herrlicher Alpenkulisse!» So preist Libosan-Chef Thomas Scheurer seinen neusten Porno-Knüller an. «Es ist eine Grossauflage von 5000 DVDs.»

Heisse Sex-Szenen in einem Familien-Skigebiet mitten in der katholischen Zentralschweiz – so ganz stimmt das nicht. «Mörlialp-Express» wurde von A bis Z in Österreich gedreht.

Für Scheurer läuft das unter künstlerischer Freiheit: «Berühmte Filme – wie etwa die Winnetou-Streifen – wurden auch an anderen Orten gedreht, als die Handlungen spielen.» Zudem handle es sich bei den beiden Hauptdarstellern um ein Schweizer Pärchen.

Aber wie kommt der Libosan-Chef ausgerechnet auf die Mörlialp? «Also zuerst fiel mir bei der Titelsuche der berühmte Musenalp-Express ein. Doch dann fand ich, dass der Name Mörlialp besser zum Film passt.» Klar weiss er, dass es die Mörlialp gibt. «Ich war ja schon selbst dort.»

Bedenken, dass sich die Mörliälpler wehren, hat Scheurer nicht. Braucht er wohl auch nicht. André Strasser, Finanzchef und Gemeinderat von Giswil und Geschäftsführer der Skilifte Mörlialp AG, meint bloss: «Dazu sage ich nichts.»

Den Mitgliedern des altehrwürdigen Tourismusvereins von Giswil scheint es die Sprache sogar ganz verschlagen zu haben – BLICK wartet noch immer auf die versprochene Stellungnahme.