Es hätte ein grosser Tag für die Schweizer Armee werden sollen, doch stattdessen blamierte man sich bis auf die Knochen. Am französischen Nationalfeiertag durfte das vierköpfige Detachements der Fahnenwache vor den Augen von Bundesrat Alain Berset (48) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (42) defilieren. Doch statt im Gleichschritt schritten die Armeeangehörigen taktlos über den Place de la Concorde.
Was Hunderttausende Schweizer Wehrpflichtige im Laufe ihrer Dienstjahre an der Zugschule geübt haben, ging ausgerechnet bei der Defilee-Premiere auf ausländischem Boden in die Hose. Im Nachgang musste auch Armeesprecher Daniel Reist einräumen, dass der Gleichschritt nicht geklappt hat. «Das ist tatsächlich nicht gelaufen wie geplant», sagte er zu BLICK. Offensichtlich sei die Atmosphäre so belastend gewesen, dass selbst die Berufs-Unteroffiziere «aus dem Tritt» gekommen seien.
«Ein sehr spezieller Moment»
Oberstleutnant Sébastien Rouge, der das Detachement Fahnenwache in Paris angeführt hatte, sagte gleichentags in einem Interview gegenüber SRF: «Ein sehr spezieller Moment. Wir haben zwei Tage für dieses riesige Manöver geprobt.» Ihre Präsenz sei eine Ehre, die Präsident Macron der Schweiz erweise. «Für die Dienste, die die Schweiz für Frankreich geleistet hat», so Rouge weiter.
Doch mit Ruhm hat sich sein Detachment nicht gerade bekleckert. Dabei wäre der synchrone Marsch keine Hexerei: Linker Fuss – rechter Fuss – linker Fuss – rechter Fuss. Was die jungen Rekruten meist schon nach wenigen Wochen intus haben, ging bei den erfahrenen Armeeangehörigen ausgerechnet beim wichtigsten Defilee-Tag in der Geschichte der Schweiz verloren. (nim)