Sie sind jung, hübsch, verliebt. Daniel (33) und Sabine (29) aus Basel wirken wie ein ganz normales Paar. Doch sie verbindet eine sehr spezielle Leidenschaft: Quälen und Gequältwerden. Die Rollen sind festgelegt. Daniel ist der Gebieter, Sabine seine Sklavin aus freiem Willen. «Das Gefühl, mit ihr machen zu können, was ich will, gibt mir den Kick», sagt Daniel, der sich im erotischen Spiel Duneyrr nennt, nach dem Hirsch in der altgermanischen Mythologie. Sabine hingegen heisst Farfalla, italienisch für Schmetterling. Leicht, zerbrechlich und frei. «Frei, sich total fallen zu lassen und zu geniessen», sagt Sabine.
Andere Schweizer richten sich Hobbykeller ein. Daniel und Sabine haben ihr «Gebälk». Es ist eine Scheune in einem Gewerbegebiet bei Olten SO. Unauffällig von aussen. Von innen aber die vielleicht edelste Folterkammer der Schweiz. Fast 300 Quadratmeter Sadomaso-Luxus mit Andreaskreuz, Bondage-Netz und -Bock, Sybian (Masturbationsmaschine), Käfigen, Lounge, kleiner Bühne und Bar. An einer Wand hängen Sex-Spielzeuge für jeden Geschmack. Schummerlicht durch Kerzenschein, viel Holz sowie sphärische, keltische Klänge bringen die Besucher in Stimmung.
In einer Ecke steht ein Doppelbett. «Für den Vanilla-Sex», sagt Daniel, «den normalen Koitus. Leichte Kost im Vergleich zum Spiel mit Macht und Schmerz.» Erst sollte das Gebälk nur für den Hausgebrauch sein. «Die Öse an der Wand unserer Wohnung reichte uns nicht mehr», sagt Daniel. Dann verliehen sie ihr Reich der Sinne an gleichgesinnte Freunde. Heute kann man das Gebälk mieten. Anfänger besuchen bei dem eingespielten Duo Sadomaso-Workshops. «Wir wollen interessierten Paaren die Angst nehmen», sagt Daniel.
Das «Gebälk» bringe – so wirbt der «Gebieter» auf seiner Homepage – das Obszöne mit Stil und Wärme auf den Punkt.