Noch reisen viele unfruchtbare Paare ins Ausland
BDP-Nationalrätin Rosmarie Quadranti will Eizellenspende legalisieren

In der Schweiz ist die Eizellenspende nach wie vor verboten. BDP-Nationalrätin Rosmarie Quadranti will das ändern und reicht deshalb eine Motion ein.
Publiziert: 26.02.2017 um 11:46 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:54 Uhr
Befruchtete Eizellen werden in flüssigen Stickstoff eingelegt. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Die Eizellenspende ist in fast allen Ländern Europas erlaubt, in der Schweiz ist sie jedoch verboten. Wegen dieser restriktiven Gesetze der Reproduktionsmedizin reisen viele unfruchtbare Paare ins Ausland, um sich dort behandeln zu lassen.

Jährlich sollen es zwischen 250 und 500 Schweizerinnen sein, die sich eine Spendereizelle einsetzen lassen, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Tendenziell seien es gar noch mehr Frauen.

Das soll sich ändern. Laut einer GfK-Umfrage befürworten 61 Prozent der Schweizer Bevölkerung die Zulassung. Nur 18 Prozent lehnen sie ab. Nationalrätin Rosmarie Quadranti (BDP) wird kommende Woche deshalb eine Motion einreichen, die den Bundesrat beauftragt, die Eizellenspende zu ermöglichen und die Rahmenbedingungen festzulegen. «Es gibt keinen stichhaltigen Grund, warum die Spende von Samenzellen erlaubt, die Eizellenspende jedoch verboten ist», sagt sie in der «NZZ am Sonntag».

Rosmarie Quadranti (BDP) setzt sich für die Legalisierung der Eizellenspende ein.
Foto: Keystone

Im Nationalrat hat die Motion von Quadranti gute Chancen. Dieser stimmte 2014 einem ähnlichen Vorstoss zu. Der wurde jedoch 2016 abgeschrieben, das es zu Verwirrungen im Zusammenhang mit der Abstimmung über die Präimplantationsdiagnostik kam.

Die Zulassung der Eizellenspende ist keine Änderung der Verfassung, sondern lediglich eine Anpassung des Fortpflanzungsmedizingesetzes. Dabei käme es nur bei einem Referendum zur Volksabstimmung. (nbb)

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