Neuer Arbeitgeber schmeisst Oliver A. nach BLICK-Bericht raus
Grüsel-Lehrer führte alle hinters Licht

Oliver A. muss sich vor Gericht wegen sexuellen Handlungen an Knaben verantworten. Vor seinem Arbeitgeber hielt er dies geheim.
Publiziert: 19.03.2015 um 16:41 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:29 Uhr
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Oliver A. beim Gang ins Amtsgericht in Olten. Der ehemalige Primarlehrer aus Gretzenbach soll sich zwischen 2005 und 2009 an drei minderjährigen Buben vergangen haben – ausserhalb der Schule. Heute arbeitet er in einem Büro.
Foto: Peter Gerber
Von Ralph Donghi

Das Urteil gegen den Grüsel-Lehrer von Gretzenbach SO fällt erst nächste Woche. Doch bereits jetzt bekommt Oliver A.* (39) erste Konsequenzen zu spüren: Sein neuer Arbeitgeber hat ihn per sofort freigestellt. A. arbeitete als Büroangestellter in einer Sprachschule.

BLICK weiss: Bei seiner Anstellung vor zehn Monaten sagte er nicht, dass gegen ihn ein Verfahren läuft. Auch nicht, dass er diese Woche in Olten SO vor Gericht musste. Oliver A. hatte dafür einfach zwei Tage frei genommen.

Nur: Der Prozess war öffentlich. Und als der Ex-Lehrer vor Gericht zugibt, zwischen 2005 und 2009 an drei Buben (damals 13 und 14) rund 51 Mal sexuelle Handlungen vorgenommen zu haben, berichtet auch BLICK darüber.

Sein Arbeitgeber fällt aus allen Wolken, handelt und kündigt. Eine Sprecherin: «Wir sind froh, dass er bei uns keinen Kontakt zu Kindern hatte.»

Pikant: Oliver A. führte auch seinen vorletzten Arbeitgeber hinters Licht. 2013 arbeitete er im Autogewerbe als Monteur und – bis heute – ab und zu als Promoter. Auch dort wusste sein Chef nichts vom Verfahren. Er überlegt sich jetzt, ob er den Ex-Lehrer weiter beschäftigen will: «Unsere Kunden sind zum Glück volljährig.»

Laut BLICK-Informationen belog Oliver A. damals auch den Schulleiter von Gretzenbach. Dieser führte im Juli 2012 ein Gespräch mit ihm, weil es anonyme Anrufe gegeben hatte: Oliver A. habe etwas mit Buben. Der Lehrer wiegelte ab. Erst als im gleichen Monat eine Anzeige gegen ihn einging und die Polizei auftauchte, beichtete er dem Schulleiter alles. Am Telefon. Weil sein Vertrag Ende Juli auslief, verlängerte ihn die Schule nicht mehr. Der damalige Schulleiter ist froh: «An der Schule gab es keine Opfer.»

Was Oliver A. danach während einer langen Weltreise und später als Angestellter einer Restaurantkette in der Romandie getrieben hat, bleibt unklar. Datenschutz!

Oliver A. zeigte vor Gericht kaum Reue, gab seinen Opfern sogar eine Mitschuld. Der Staatsanwalt fordert vier Jahre Knast unbedingt. Und eine Therapie – bei Oliver A. soll eine hohe Rückfallgefahr bestehen.

* Name der Redaktion bekannt

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