Neue Studie zeigt
Ein Familienhund bedeutet für Frauen oft eine zusätzliche Belastung

Kommt ein Hundewelpe in die Familie, ist das meist ein Quell der Freude. Aber auch eine weitere Belastung - vor allem für Frauen. Das zeigt eine neue Studie.
Publiziert: 20:12 Uhr
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Ein neuer Familienhund ist laut einer Studie oft auch eine Belastung. Insbesondere für Frauen. (Archivbild)
Foto: PETER KLAUNZER
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Viele Halter empfänden das Leben mit Hund als belastender als erwartet - und selbst Kinder seien nicht immer glücklich mit dem neuen Haustier, berichtet ein Forscherteam um Rowena Packer vom Royal Veterinary College in London im Fachjournal «PLOS One».

Befragt wurden 2023 in einer quantitativen und qualitativen Analyse 382 Erwachsene und 216 Kinder im Alter von 8 bis 17 Jahren in britischen Haushalten, die zwischen 2019 und 2021 Welpen in die Familie aufgenommen hatten.

Vielen Eltern und Kindern macht die Haltung eines Hundes demnach Freude. Viele Halter gaben zudem an, dass ihr Hund die psychische Gesundheit ihrer Kinder fördert - und Kinder berichteten, dass sie durch den Hund Trost und Freude empfinden. «Hunde wurden als Kinderfreunde, Spielkameraden, Ersatzgeschwister oder sogar Wurfgeschwister bezeichnet», heisst es in der Analyse. Gerade auch in der Pandemie und im Lockdown sei ein Hund für viele hilfreich gewesen.

Allerdings gaben mehr als ein Drittel der erwachsenen Hauptbetreuer des Hundes (37 Prozent) auch an, dass die Haltung des Welpen eine grössere Herausforderung war als erwartet - und das schon bald, nachdem der Hund in die Familie gekommen war. Als ein Problem wurde zum Beispiel genannt, dass der Welpe die Kinder beim Spielen zwickte und biss.

Hauptbetreuer der Hunde waren in der Analyse fast immer Frauen (96 Prozent) - damit gaben besonders oft Mütter an, sich mit der Verantwortung für den Welpen überfordert gefühlt zu haben. Mütterliche Belastung habe ohnehin schon negative Folgen für die psychische Gesundheit von Frauen, geben die Forschenden zu bedenken. Sie raten zu weiterer Forschung zum Mental Load bei Frauen durch Hundehaltung in Familien.

Vor allem Ersthalter berichteten, dass die Kinder sich weniger als erwartet an der Betreuung beteiligten, das Füttern ausgenommen. Von allen Hundebesitzern gaben über 20 Prozent an, dass sie erwartet hatten, dass ihre Kinder mehr mit dem Tier spielten. Auch einige Kinder äusserten sich enttäuscht: Sie gaben unter anderem an, frustriert zu sein über das aufmerksamkeitsheischende Verhalten ihrer Hunde.

Immerhin etwa jeder 17. der Halter erklärte, auch mal überlegt zu haben, das Tier wieder abzugeben. Überwiegend geschah das bei Ersthaltern. Als Gründe wurden vor allem angegeben, dass der zeitliche Aufwand unterschätzt worden sei und dass es schwierig war, die Hundebetreuung in der Familie zu verteilen. Viele kamen zudem mit dem Verhalten ihres Hundes nicht gut klar.

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