Die einzige Zufahrt nach Bristen UR bleibt für Wochen gesperrt. Ein massiver Erdrutsch hat die Strasse weggerissen. Das 450-Seelen-Dorf ist vom Rest der Welt abgeschnitten. Jetzt müssen die Bewohner zu Fuss hoch – und auch wieder runter! Ein Drahtseilakt: Der Wanderweg ist steil und vom vielen Regen total zermatscht.
Lokales Gewerbe steht still
Für das lokale Gewerbe ist die Situation ein Schlag ins Gesicht. Mechaniker Peter Jauch (60) ist sauer: «So kann ich nicht arbeiten!» Besonders ärgerlich: Viele seiner Kunden sind unten im Tal, erreichen ihn nicht. «Die schicke ich jetzt zur Konkurrenz. Das ist natürlich schlecht fürs Geschäft.»
Seine Geduld wurde schon früher auf die Probe gestellt: «Ich erlebe diese Situation nun zum dritten Mal.» Für den Garagisten ist klar: «Wir brauchen endlich eine Strasse für Notfälle. Hoffentlich merkt das der Kanton.» Laut Jauch wäre es keine grosse Sache: «Ein kurzer Weg durch den Wald nach Silenen reicht völlig.» Er redet sich in Rage: «Stattdessen repariert man lieber für viel Geld die alte Standseilbahn, die dem Gewerbe kaum was bringt.» Und tatsächlich: Die Urner Behörden wollen die stillgelegte Anlage am Mittwoch wieder in Betrieb nehmen.
Auch Schreiner Hans Furger (35) hat Probleme. «Zwei Wochen kann ich überbrücken, dann wird es kritisch», sagt er. Die Maschinen in seinem Drei-Mann-Betrieb stehen still, das Material verstaubt im Lager. Für den Jungunternehmer sind regelmässige Helikopterflüge zu teuer. Einziger Ausweg wäre eine Notstrasse. «Schliesslich baut man ja überall sonst Forstwege.»
Bauer Jauch trägt sein Lamm zum Tierarzt
Mit der Situation kämpfen auch die Bergbauern. Franz Jauch (64) trägt ein zwei Wochen altes Lamm hinunter zum Tierarzt, im strömenden Regen. «Es hat Gelenkprobleme», sagt er und hofft, dass der Doktor hilft. Kollege Urs Fedier (66) ist unterwegs zu seinen Lamas. «Ausrufen bringt nichts», sagt er. «Immerhin bleibt man so fit.» Er ist dankbar für die vielen Helfer. «Die Armee fliegt unsere Milch mit dem Helikopter raus. Das ist in dieser Situation einfach super.»
Zivilschützer Markus Gisler verzichtet aufs Kafi
Auch der Zivilschutz ist im Einsatz. Am Wanderweg nach Bristen schwingt Markus Gisler (27) seinen Pickel und kratzt Regenrinnen am matschigen Weg aus. «Ich bin froh, kann ich etwas tun», sagt er. Für den Landwirt aus Spiringen UR ist der Einsatz selbstverständlich: «Wir Urner halten zusammen, helfen uns eben.» Den Worten folgen Taten. Gisler macht sogar allein weiter, als seine Kollegen im Restaurant Kafi trinken.
Die Einheimische Martha Tresch (57) geht mit ihrer Enkelin Nadja (1) spazieren. «Wir dürfen nicht jammern», sagt sie. Ihr ist bewusst: «Es hätte viel schlimmer kommen können. Zum Glück ist keinem etwas passiert.»
Wirtin muss improvisieren
Wirtin Katrin Gnos (25) vom Gasthaus Alpenblick macht aus der Not eine Tugend. Da die Armee nur die nötigsten Lebensmittel einfliegt, muss sie für jedes Menü Fantasie walten lassen: «Man muss es mit Humor nehmen und das Beste daraus machen. Uns Urnern fällt immer etwas ein!»
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