«Mir ist nicht klar, warum dieser Hund noch lebt»
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Attacke in Tenniken BL:«Mir ist nicht klar, warum dieser Hund noch lebt»

Nachbarin rettet Frau (37) und Kind (3) in Tenniken BL vor Schäferhund-Attacke
«Es war alles voller Blut»

Im Einfamilienhausquartier von Tenniken BL geht die Angst um. Trotz einer extrem brutalen Beissattacke auf eine Frau und ein Kind darf die Schäferhündin zurück ins Dorf.
Publiziert: 18.06.2019 um 23:52 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 00:05 Uhr
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Melanie Tamburino (40) brachte die wildgewordene Schäferhündin unter Kontrolle. Sie besitzt selber drei Hunde.
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Beat MichelReporter

Die Anwohner des idyllischen Mettelenwegs in Tenniken BL hörten zuerst Schreie von einem Kind. «Als ich rausging, traf ich auf ein Horrorszenario», sagt Melanie Tamburino (40). «Alles war voll Blut.»

Es passierte am vergangenen Donnerstag über Mittag. Eine Schäferhündin (3) griff eine Frau (37) und ihre Nichte (3) an, als diese das Tier zum Gassigehen rauslassen wollten. «Die Frau versuchte mit ihrem Körper das Kind von der Hündin abzuschirmen», sagt Tamburino. «Sie war schwer verletzt. Am Arm war eine Arterie zerfetzt und rausgerissen. Der Hund biss wie ein Wahnsinniger um sich.»

Ins Auto eingesperrt

Die Anwohnerin griff dank viel Hundeerfahrung richtig ein. Sie erzählt: «Ich gab ihr die klassischen Befehle. Sie gehorchte schon beim ersten ‹Platz›. Dann liess ich sie ‹bei Fuss› gehen.» Mit der Leine einer ihrer eigenen Hunde führte sie die Schäferhündin schliesslich zu ihrem Auto und sperrte sie ein.

Während sich Tamburino um die wild gewordene Hündin kümmerte, versorgte Nachbarin Karin Riekmann (52) die Verletzten. Sie musste bei der Frau einen Druckverband machen, um die Blutungen zu stoppen. Das Kind hatte nur oberflächliche Verletzungen, wurde am Gesäss gebissen, wie die «Basler Zeitung» berichtete. 

«Ohne Karin hätte es Tote gegeben»

Riekmann ist ihrer Nachbarin für die Hilfe sehr dankbar. «Ich hätte gegen die Bestie keine Chance gehabt», sagt sie zu BLICK. 

Wie Rolf Wirz, Sprecher der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion des Kantons Basel-Landschaft, gegenüber BLICK sagt, wird die Hündin in dem Haushalt gehalten, wo der Angriff geschah. Laut Wirz ist die Schäferhündin schon wieder bei ihrer Besitzerin. Das Tier ist aber «unter strengen Sicherheitsauflagen» zurück. Der Hund werde nun «im Detail abgeklärt».

Die Nachbarn können das nicht verstehen. Melanie Tamburino: «Ich habe gesehen, wie die Hündin im Blutrausch war. Sie ist gefährlich. Ich frage mich, ob zuerst jemand sterben muss, bevor das Tier eingeschläfert wird.»

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