Die Anwohner des idyllischen Mettelenwegs in Tenniken BL hörten zuerst Schreie von einem Kind. «Als ich rausging, traf ich auf ein Horrorszenario», sagt Melanie Tamburino (40). «Alles war voll Blut.»
Es passierte am vergangenen Donnerstag über Mittag. Eine Schäferhündin (3) griff eine Frau (37) und ihre Nichte (3) an, als diese das Tier zum Gassigehen rauslassen wollten. «Die Frau versuchte mit ihrem Körper das Kind von der Hündin abzuschirmen», sagt Tamburino. «Sie war schwer verletzt. Am Arm war eine Arterie zerfetzt und rausgerissen. Der Hund biss wie ein Wahnsinniger um sich.»
Ins Auto eingesperrt
Die Anwohnerin griff dank viel Hundeerfahrung richtig ein. Sie erzählt: «Ich gab ihr die klassischen Befehle. Sie gehorchte schon beim ersten ‹Platz›. Dann liess ich sie ‹bei Fuss› gehen.» Mit der Leine einer ihrer eigenen Hunde führte sie die Schäferhündin schliesslich zu ihrem Auto und sperrte sie ein.
Während sich Tamburino um die wild gewordene Hündin kümmerte, versorgte Nachbarin Karin Riekmann (52) die Verletzten. Sie musste bei der Frau einen Druckverband machen, um die Blutungen zu stoppen. Das Kind hatte nur oberflächliche Verletzungen, wurde am Gesäss gebissen, wie die «Basler Zeitung» berichtete.
«Ohne Karin hätte es Tote gegeben»
Riekmann ist ihrer Nachbarin für die Hilfe sehr dankbar. «Ich hätte gegen die Bestie keine Chance gehabt», sagt sie zu BLICK.
Wie Rolf Wirz, Sprecher der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion des Kantons Basel-Landschaft, gegenüber BLICK sagt, wird die Hündin in dem Haushalt gehalten, wo der Angriff geschah. Laut Wirz ist die Schäferhündin schon wieder bei ihrer Besitzerin. Das Tier ist aber «unter strengen Sicherheitsauflagen» zurück. Der Hund werde nun «im Detail abgeklärt».
Die Nachbarn können das nicht verstehen. Melanie Tamburino: «Ich habe gesehen, wie die Hündin im Blutrausch war. Sie ist gefährlich. Ich frage mich, ob zuerst jemand sterben muss, bevor das Tier eingeschläfert wird.»