Nach Zahnarzt-Pfusch lebt Adrian Aeschbacher (46) nur noch von Flüssignahrung
Nichts zu beissen!

Wegen ein paar Zähne, die von Karies befallen waren, räumte die Zahnärztin Adrians ganzen Mund aus.
Publiziert: 25.04.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:15 Uhr
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Das Gebiss trägt Aeschbacher nur selten.
Foto: Peter Gerber
Gabriela Battaglia

Adrian Aeschbacher (46) aus Biel BE kann seit ­einem Jahr nicht mehr beissen. Der Sozialhilfebezüger ernährt sich von Flüssignahrung.

Das Unheil beginnt vor zwei Jahren. Aeschbacher hat einen Unfall beim Bowling. «Ich rutschte auf dem Boden aus, fiel auf den Mund.» Der Sturz zerstört vier Zähne im Oberkiefer. Die Zahnärztin entscheidet sich in Absprache mit dem Sozialamt für eine Totalprothese.

Neues Gebiss sitzt nicht

«Weil ein paar Zähne von Karies befallen waren, räumte sie mir den ganzen Mund aus.» Als Aesch­bacher das neue Gebiss bekommt, sitzt es nicht. «Beim Zubeissen schob es mir den Kiefer nach hinten, die Prothese rutschte raus.»

Aeschbacher geht zu einem anderen Arzt. Der setzt ihm im Unterkiefer fünf Implantate ein, um das Gebiss zu fixieren. Seither kann er gar nicht mehr beissen. Im Januar holt Aesch­bacher eine Zweitmeinung der Zahnklinik der Uni Bern ein. «Sie sagten, das Beste sei ein neues Gebiss.»

Pfuschgebiss soll nur halbwegs geflickt werden

Das Sozialamt winkt ab. Aeschbacher meldet den Pfusch der Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft. Jetzt gibt es einen Schlichtungsvorschlag der Sektion Bern. «Das Pfuschgebiss soll nur halbwegs geflickt werden. Passen tut es dann weiter nicht.»

Der Bieler will den Schlichtungsentscheid anfechten, vom Amt lieber ein neues Gebiss: «Ich möchte wieder Teil der Gesellschaft sein. Ohne Zähne ist das schwierig.»

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