Ein Stabsoffizier, der sich im April 2022 in einem lautstark geführten Telefongespräch im Zug negativ über Mitglieder des Bundesrats geäussert haben soll, arbeitet nicht mehr für die Armee. Der Kadermitarbeiter ist per sofort freigestellt worden.
Armeesprecher Mathias Volken bestätigte am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht der Zeitungen von CH Media. «Die Auflösung des Arbeitsverhältnisses geschieht im gegenseitigen Einvernehmen, weil der betreffende Mitarbeiter des Armeestabs eine neue berufliche Herausforderung annehmen wird», schrieb Volken. Der Abschied erfolge «unter Verdankung seiner langjährigen Dienste und mit den besten Wünschen für die berufliche Zukunft».
Auch Cassis angegriffen
Die Zeitungen von CH Media hatten erstmals Anfang Mai 2022 über das Telefonat im Zug von Bern nach Zürich berichtet. Gemäss dem Artikel soll der Offizier unter anderem Verteidigungsministerin Viola Amherd und Aussenminister Ignazio Cassis als «schwache Figuren» bezeichnet haben. Zudem soll er gesagt haben, Russlands Präsident Wladimir Putin sei aus Sicht der Armee kein irrational handelnder Akteur.
Am Donnerstag äusserte sich die Armee nicht zur Frage, ob gegen den Mann in der Folge Disziplinarmassnahmen ergriffen wurden. Weitere Auskünfte zu dem Fall könne man aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine geben, so Volken. (SDA)