Bus-Chauffeur C.* hat seine berufliche Zukunft an die Wand gefahren. Während eines heftigen Hagelsturms vor zwei Wochen filmte sich der Chauffeur – in voller Fahrt (BLICK berichtete). Und: mit Pendlern im Bus!
Während vier Minuten lenkt der Fahrer den Bus der Thuner Verkehrsbetriebe (STI) einhändig durchs Unwetter, die Strasse von Eisklumpen bedeckt. Abwechselnd filmt er durch die Frontscheibe – oder geht in den Selfie-Modus.
Das Video der Fahrt landete in einer Whatsapp-Gruppe und schliesslich im Internet. Mit bösen Folgen: Für den Fahrer hat es jetzt die Kündigung gehagelt. Das Schreiben liegt BLICK vor: «Aufgrund verschiedener Vorfälle im laufenden Jahr, insbesondere aufgrund des Verstosses gegen die Dienstvorschriften am 31. Mai, lösen wir das Arbeitsverhältnis auf», heisst es da.
Fahrer behauptet: «Ich habe nicht gefilmt!»
C. meldet sich bei BLICK und beklagt sich über die Kündigung: «Ich habe fünf Kinder und weiss nicht, was ich jetzt machen soll.» Er behauptet: «Es stimmt überhaupt nicht, dass ich selber gefilmt habe.» Die Aufnahme zeigt aber etwas anderes: Nachdem der Chauffeur aus der Fahrerkabine erst übers Lenkrad auf die Strasse gefilmt hat, ist danach auch deutlich sein Arm zu erkennen, als er in den Selfie-Modus wechselt.
Trotzdem ist der Chauffeur nicht einsichtig und sagt: «Die Person, die filmte, stand einfach ganz nahe neben mir – deshalb sieht die Aufnahme so aus. Ich bin unschuldig!»
Diese Ausrede lässt STI-Direktor Thomas Wegmann nicht gelten. Er bestätigte BLICK, dass man überzeugt sei, dass C. sich selber gefilmt habe. Angesprochen auf die folgende Kündigung, reagiert der STI-Chef zerknirscht: Man wolle sich zum Fall nicht mehr äussern. (sac)
* Name der Redaktion bekannt