Einen Polizisten, der ihn aufhalten will, fährt er über den Haufen. Der Vater dreier Kinder stirbt.
Mit diese Strolchenfahrt zerstörte Giovanni* das Glück einer Polizistenfamilie und verpfuschte seine eigene Zukunft. Gestern stand der Sohn eines gebürtigen Italieners (48) und einer Schweizerin (41) vor dem Bündner Kantonsgericht.
«Ich dachte, dass ich zwischen dem linken Fahrbahnrand und dem Polizeibeamten durchfahren könnte», erklärte der Angeklagte. «Doch plötzlich gab es einen Knall.» Er habe auch damit gerechnet, dass der Beamte zur Seite springen werde. Dieser versuchte es auch – leider zu spät. Polizist Nikolaus Sutter (51) starb noch auf der Unfallstelle.
Wie kam es zu dieser Tragödie? Am 8. April 2005 entwendete Giovanni vor dem Haus seiner
Eltern in Trimmis den Fiat Panda seines Vaters. Begleitet von einem Freund aus Italien, fuhr er damit in den folgenden Tagen und Nächten in der Gegend herum. Einmal sogar mit Kokain aufgeputscht.
Nach einer durchwachten Nacht wollten die Burschen am 11. April wieder nach St.Moritz fahren. Das Drama nahm vormittags um 10.49 Uhr seinen Anfang: Bei Fideris-Station geriet der Panda mit 73 km/h in die Radarfalle.
Als ihn kurz darauf ein Polizist zum Anhalten aufforderte, ging Giovanni kurz vom Gas, dann beschleunigte er und fuhr vorbei. «Ich wollte nicht anhalten, weil ich das Fahrzeug entwendet hatte und keinen Ausweis besitze», erklärte er vor Gericht. Der 19-Jährige hat das Autofahren mit insgesamt elf entwendeten Fahrzeugen gelernt.
Trotz Überholverbot und Sicherheitslinie überholte Giovanni in einer Linkskurve und raste mit 90 bis 100 km/h durch Küblis, wo Tempo 50 gilt. Am Saaserstutz überholte er drei Lastwagen auf einmal, in Saas einen Wagen, der bei Rotlicht an einem Fussgängerstreifen hielt.
Dann tauchte etwa 130 Meter voraus ein haltender Polizeiwagen auf. Ein VW-Golf-Fahrer folgte den Zeichen der beiden Polizisten und stoppte am Strassenrand. Giovanni aber trat aufs Gas – und knallte in Nikolaus Sutter.
«Es ist kaum nachvollziehbar, dass die Tötung eines Menschen in Kauf genommen wird, nur um einer polizeilichen Kontrolle zu entgehen», sagte der Staatsanwalt. Er forderte sechs Jahre Zuchthaus
wegen vorsätzlicher Tötung.
Der Verteidiger plädierte auf fahrlässige Tötung. Anstelle einer Haftstrafe sei Arbeitserziehung anzuordnen, damit der jugendliche Angeklagte charakterlich gefestigt werde. Das Urteil wird heute erwartet.
*Name der Redaktion bekannt
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