Insgesamt 80 Schüler und acht Lehrer der Sekundarschule Buttikon SZ erkrankten im Skilager auf dem Stoos SZ an Durchfall und Erbrechen. Schuld daran könnte laut dem «March-Anzeiger» ein Restaurant sein, in dem alle Erkrankten gegessen haben sollen.
Nun weitet sich der Fall aber aus. Kantonschemiker Daniel Imhof: «Zwischenzeitlich hat die Wasserversorgung Stoos auf dem ganzen Dorfgebiet eine Abkochvorschrift erlassen.»
Die Bevölkerung soll das Hahnenwasser nicht mehr unbehandelt trinken. Dies sei eine vorsorgliche Massnahme, bis der Ursprung des mysteriösen Brechdurchfalls geklärt sei. Zusätzliche Erkrankungen seien keine bekannt.
Chemiker leisten Detektiv-Arbeit
Die Suche nach dem Auslöser für die Erkrankungen könnte dauern, sagt der Kantonschemiker. «Wir warten sehnlichst auf die Ergebnisse der Stuhlproben der Erkrankten. Erst damit kann man den Erreger sicher eingrenzen. Im Normalfall dauert das drei Tage.»
Solange der Auslöser nicht gefunden ist, müssen die Chemiker Detektivarbeit leisten: «Wir rekonstruieren den ganzen kulinarischen Tagesablauf der Schüler – vom Zmorge bis zum Znacht.»
Gleichzeitig sei man mit zwei Leuten im betroffenen Restaurant aktiv, um verschiedene Proben zu sammeln: «Der Wirt weiss nicht, woran es gelegen hat. Bisher haben wir auch keine konkreten Verdachtsmomente. Da die Klasse im Restaurant kurzfristig reserviert hat, dürfte das Essen eigentlich nicht lange im Voraus vorgekocht worden sein.»
Wirte unter Generalverdacht
Sollte sich der Grüsel-Verdacht gegen den Wirt erhärten, könnte dies das Ende für das Restaurant bedeuten. «Falls herauskommt, dass der Erreger tatsächlich aus dem Restaurant stammt, gibt es eine Anzeige. Die Strafe kann dann von einer Geldbusse bis zum Entzug der Wirtepatent-Zulassung führen», so Imhof.
Den anderen Stoos-Wirten liegt vor allem eines auf dem Magen: Dass der Name der betroffenen Beiz von den Behörden nicht veröffentlicht wird. «Es herrscht Generalverdacht. Viele meiner Gäste haben mich gefragt, ob wir die Grüsel-Beiz seien», sagt ein Wirt zu BLICK.