Nach Attentat in Paris
Polizeischutz für Schweizer Pressehäuser

Die internationale Medienwelt fürchtet sich vor Nachahmungstätern. Nun hat auch hierzulande die Polizei reagiert und Patrouillen vor Schweizer Pressehäusern verstärkt. Auch beim Blick.
Publiziert: 08.01.2015 um 10:36 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 12:10 Uhr
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Polizei-Patrouille vor dem Axel-Springer-Gebäude, in dem auch die Weltwoche Zuhause ist.
Foto: Reto Betschart

Nach dem Attentat auf die Redaktion der Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo in Paris sind auch hierzulande Journalisten verunsichert. In der Islam-Debatte hat sich besonders die Weltwoche exponiert. Deshalb hat die Stadtpolizei Zürich nun stehende Patrouillen vor dem Axel-Springer-Gebäude platziert, wo die Weltwoche-Redaktion untergebracht ist.

Aber auch andere Zürcher Pressehäuser stehen unter Beobachtung. «Wir sind mit dem Bund in Kontakt und haben eine Lagebeurteilung vorgenommen, welche Sicherheitsmassnahmen getroffen werden nach dem Attentat in Paris. Alle Pressehäuser der Stadt Zürich sind eingeflossen», sagt Judith Hödl, Sprecherin der Stadtpolizei Zürich.

Auch «Blick» betroffen

Auch vor dem Pressehaus von Ringier, wo sich die Blick-Redaktion befindet, sind mehr Polizei-Patrouillen zu beobachten.

Zudem hat Ringier den Zutritt strenger gesichert. Die Mitarbeiter wurden kurz nach dem Attentat umgehend informiert. Es handelt sich allerdings um «standardisierte Sicherheitsvorkehrungen». «Es wurden zu keiner Zeit Drohungen gegen Ringier ausgesprochen», heisst es in einer Mitarbeiter-Information.

In einer offiziellen Stellungnahme teilt Ringier-Presseprecherin Danja Spring mit: «Ringier verfügt über ein umfassendes Sicherheitsdispositiv an seinen Standorten. Exponierteren Redaktionsräumlichkeiten gilt besonderes Augenmerk.»

Kein erhöhtes Risiko für NZZ

Eine Unternehmenssprecherin der «NZZ» teilte mit, dass es keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für ihre Mitarbeitenden gebe.

Daniel Stein, der Sprecher der SRG, erklärte auf Anfragen, dass die SRG die Risiken und Sicherheitsmassnahmen permanent analysiere, dies sei aber auch vor dem Anschlag auf «Charlie Hebdo» der Fall gewesen.

In Basel beurteile die Kantonspolizei die Situation fortlaufend, doch «derzeit sind keine konkreten Massnahmen nötig», sagt Mediensprecher Andreas Knuchel. Kurz: Vor dem Verlagshaus der Basler Zeitung passieren heute nicht mehr Polizeiautos als an allen anderen Tagen auch. (ct)

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