Mobbing
Wer schön ist, muss leiden

ZÜRICH – Gemobbt, weil man zu schön ist fürs Büro? BLICK hat Frauen nach ihren Erfahrungen gefragt.
Publiziert: 12.11.2007 um 23:04 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 17:35 Uhr
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Von Isabelle Riederer

Sibylle (24) aus Aarau, Studentin: «Ich kann mir schon vorstellen, dass es, wenn mehr Frauen als Männer an einem Ort arbeiten, schnell zu Konkurrenzkämpfen kommt. Doch gutes Aussehen kann auch ein Vorteil sein, zum Beispiel im Umgang mit Kunden.»

Elena (36) aus Zürich, Geschäftsinhaberin: «Ich habe eine Freundin, die hat eine Stelle nicht bekommen, weil sie zu schön war. Es ist ein grosses Problem. Mir ist es wichtig, dass meine Angestellten gepflegt sind. Ich habe auch schon Reklamationen bekommen, wenn es nicht so war.»

Ilona (38) aus Zürich, Web-Designerin: «Es kann sein, dass man benachteiligt ist, wenn man gut aussieht. Ich habe es auch schon erlebt, dass man mir gegenüber Vorurteile hatte. Aber bei uns in Russland gibt es ein Sprichwort: Man begrüsst sich mit dem Aussehen und verabschiedet sich mit der Intelligenz.»

Nadine (37) aus Zürich, Vizepräsidentin einer Privatbank: «Gutes Aussehen kann ein Problem sein. So denken viele, ich wäre die Assistentin und nicht Vizepräsidentin oder zweifeln an meinen Fähigkeiten. Einmal habe ich mich für einen Job beworben. Sie haben mich dann abgelehnt – was kein Problem ist. Doch dann habe ich erfahren, dass sie mich nicht wollten, weil sie fanden, ich sehe zu gut aus und es würde ihre Firma unseriös machen.»

Angela (24) aus Olten, Pharma-Assistentin im Aussendienst: «Eifersucht unter Arbeitskolleginnen gibts immer. Am letzten Arbeitsplatz war es so schlimm, dass meine Chefin eifersüchtig war und auf mich losging. Sie beschimpfte und beleidigte mich. Ich habe es nicht mehr ausgehalten und musste kündigen. Mir ging es damals richtig schlecht und ich war depressiv.»

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