Der Schreiner aus Deutschland sitzt mittlerweile zum zweiten Mal in Untersuchungshaft – trotz Alibi. Denn Carsten Schmidt (36) soll der Dritte Mann beim Dreifach-Mord von Grenchen SO sein. Wegen Fluchtgefahr hat ihn die Staatsanwaltschaft am 8. September erneut festnehmen lassen (im BLICK).
Wenige Tage zuvor trinkt der Deutsche bei Wirtin Shake Alushi (34) im Restaurant Kreuz in Mosen LU sein Bier. «Er sah sehr ungepflegt aus, unrasiert, hatte Jeans und Lederjacke an, rauchte wie ein Schlot, war nervös», erzählt sie. Schmidt bestellt eine Stange und offeriert der Seetaler Wirtin ein Coca Cola. Sie setzt sich mit ihm an einen Tisch. Ihr neuer Gast ist Mitte August zum ersten Mal im Kreuz aufgetaucht. «Ich habe ihn aufgrund der Zeitungsartikel sofort erkannt und angesprochen», sagt Shake Alushi.
Die Wirtin kennt auch den geständigen Killer Patric Suter (32) aus seiner Zeit als aktiver Hammerwerfer. So kommt sie mit Schmidt ins Reden. Der Deutsche öffnet sein Handy, darauf hat er Bilder von Suter, auch mit seinen Rottweilern. «Carsten zeigte mir Fotos und Videos. In einem Video war Patric total betrunken, rauchte eine Zigarre und riss Witze», erzählt sie und rückt raus: «Wir redeten über die Beute.»
Die Wirtin will vom Deutschen mehr zum Schenkkreis-
Mord erfahren, bei dem Vater, Mutter und Tochter Dubey in ihrer Wohnung in Grenchen SO kaltblütig getötet wurden. Keck fragt sie Schmidt: «Wo habt ihr das Geld?» Der Schreiner zuckt vielsagend mit den Achseln.
Jetzt erwähnt Alushi die Villa von Patric Suter in Hallwil AG, will von Schmidt wissen, ob die Beute da versteckt ist. «Er sagte mir, dass er gern mal dahin möchte, aber die Polizei habe es ihm verboten.» Schmidt wohnte bei Suter, nachdem er im März in die Schweiz eingewandert war. Am Tag der Mordtat zog er aus.
Gegenüber der Wirtin erwähnt Schmidt, dass er in Meisterschwanden AG für 800 Franken ein Zimmer gemietet habe und als Schreiner auf dem Bau arbeite. Und über Hammerwerfer Suter: «Er sagte, er wolle ihn besuchen, doch die Polizei habe ihm auch das verboten», sagt Alushi.
Als Carsten Schmidt im Kreuz bezahlt, zückt er sein Portemonnaie – drin hat er Fotos von zwei Kindern. «Ich fragte ihn, ob das seine seien. Er nickte», erzählt die Wirtin. Seine Frau schaue zu den Kleinen. Er sei in die Schweiz gekommen, um Geld für seine Familie zu verdienen. Will er etwa zurück nach Deutschland?
Einer von Schmidts Kollegen erzählt: «Er hat kein Geheimnis draus gemacht, dass er wieder zurück will. Nach allem was hier passiert ist.» Das befürchten die Behörden, deshalb sitzt der Deutsche wieder in U-Haft. Wie Hammerwerfer Patric Suter und Güggeli-Griller Guido S.* (24), beide geständig, sowie die Tatverdächtige Ruth S.*
*Namen bekannt