Yvonne F.* (56) aus Balsthal SO hat im BLICK zugegeben, dass sie als Messie-Frau lebte. Bis Nachbarn wegen des Gestanks Alarm schlugen und die Polizei kam. Fünf Katzen wurden weggebracht. Yvonne F. lebt nun bei ihrer Schwester.
Dennoch: Nicht nur beim Haus, sondern auch im Verfahren stinkt es weiter zum Himmel! Denn: Die Schwester von Yvonne F. arbeitet in der Gemeindeverwaltung. Hat sie nicht gewusst, wie schlimm es seit Jahren im Messie-Haus ist? Obwohl Nachbarn sogar bei der Schwester direkt und auch auf der Gemeinde Meldungen erstattet haben wollen.
Tote Tiere im Haus
Die Schwester von Yvonne F. will nichts zum Fall sagen. Zum ersten Mal meldete sich dafür gestern Abend Gemeindepräsident Pierino Menna – allerdings ohne die konkreten Fragen von BLICK zu beantworten.
So bleiben auch zu den Tieren Fragen offen. Die Medienbeauftragte des Regierungsrates, Andrea Affolter, sagte zu Tele M1, dass es den fünf Katzen gut gehe und im Haus keine toten Tiere gefunden worden seien. Dabei belegen die Bilder: Im Haus lagen mehrere verstorbene Tiere!
Die Kantonstierärztin Doris Bürgi bestätigt, dass die Katzen nun «an einem guten Platz untergebracht sind». Sehen darf BLICK die geretteten Büsi jedoch nicht. Und auf die Frage nach toten Tieren verweist sie wiederum auf die Medienbeauftragte. Andrea Affolter bestätigte gestern immerhin: «Bei der Auswertung der Bilder wurden vier tote Ratten erkannt.»
Zuerst lebende Tiere gesucht
Auf Nachfrage, was mit den Fotos ist, auf denen mindestens ein Katzenskelett und ein Katzenkopf zu erkennen sind, ergänzt Affolter: «Der Fokus war in erster Linie, lebende Tiere aus dem Haus zu holen, und nicht der, dass jede Ecke bis ins letzte Detail sofort untersucht wird.» Und überhaupt: Das Verfahren sei da erst gerade eröffnet worden.
Das Ergebnis wird zeigen, ob Yvonne F. ihre Katzen wieder zurückbekommt. Sicher ist: Inzwischen prüft die Kesb Hilfsmassnahmen. Und das Messie-Haus? Es kann nur unter grösstem Aufwand gereinigt werden. Wenn überhaupt.
* Name der Redaktion bekannt