Er bleibt hinter Gittern: Die Obergericht des Kantons Aargau hat die Untersuchungshaft des pensionierten reformierten Pfarrers W. S. (68) aus Biberstein AG verlängert. Er soll vier Kinder sexuell missbraucht haben (BLICK berichtete).
Deshalb sitzt der Mann seit Ende März in Untersuchungshaft – und dort bleibt er bis mindestens am 28. Juli, schreibt die Oberstaatsanwaltschaft in einer Mitteilung. Bis dahin bestehe ausreichend Zeit, die noch notwendigen Ermittlungen durchzuführen, um eine Verdunkelungsgefahr auszuschliessen. Zudem müsse dann auch dem Haftgrund der Wiederholungsgefahr «hinreichend Rechnung getragen werden», wie das Obergericht befand. Dies war die Begründung, den Pfarrer nicht auf freien Fuss zu setzen.
Das Zwangsmassnahmengericht hatte bereits Ende Mai die Freilassung von W. S. angeordnet. Die Staatsanwaltschaft hat damals dagegen Beschwerde eingereicht.
Pfarrer W. S. arbeitete bis 2001 in Kölliken AG, bis zur Pensionierung 2008 war er in Pfäffikon SZ tätig. Ursprünglich liess er sich zum Heimleiter ausbilden und wurde danach Theologe. Zudem besass und leitete er von 2008 bis 2013 eine Kinderkrippe in Zürich (BLICK berichtete).
Permanenter Schwerpunkt seiner Tätigkeiten: die Arbeit mit Jugendlichen. Übergriffe in seiner Rolle als Gottesmann streitet S. ab. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Aargau ermittelt jedoch, ob es noch weitere Opfer gibt.
Gegen S. läuft nun ein Verfahren wegen mehrfachen sexuellen Handlungen mit Kindern. Ihm drohen mehrere Jahre Knast.