In ihrer Trauer hat sie eine Kerze bemalt. Der Name ihrer besten Freundin steht drauf: Hanka. «Ich bin geschockt, dass sie tot ist», sagt Edith Meier (54). «Als hätte ich eine Vorahnung gehabt, habe ich ihr letzten Sonntag noch ein SMS geschrieben.» Es ist das letzte an Hanka M.* († 35).
«Hey Liebs», schreibt Meier um 19.58 Uhr. «Han schlimmi Nochrichte im Radio ghört. Hoffe, das bisch nöd du.»
Kurz darauf erfährt die Kindergärtnerin, dass Hanka tot ist: «Ich habe nur noch geweint. Mir bleibt nur ein letztes Handybild mit ihr.» Hanka M. wird am Samstag in Wohlen AG angeschossen. Die Polizei verhaftet den Ehemann Arben M.*, genannt Beni (40).
War es Suizid? Ein Unfall im Streit? Oder schoss Beni M. absichtlich? «Wir alle wissen nicht, was genau passiert ist», sagt Meier. Doch es soll seit längerer Zeit beruflich und privat nicht sehr gut gelaufen sein.
Die Eheleute betreiben eine Bodenlegerfirma. Hanka ist im Laden, Beni auf Montage. Offenbar stand eine Geschäftsauflösung zur Diskussion. Und Hanka soll über eine Scheidung nachgedacht haben. Gab es einen anderen Mann?
Edith Meier bleibt vage: «Sie pflegte gute Verbindungen zu Kunden. Und es gab tragische Vorgeschichten. Doch die soll die Polizei ermitteln.» Eine andere Kollegin berichtet von Krach, weil Hanka M. heimlich rauchte: «Er hat sie mal erwischt, ist ausgeflippt und hat es ihr verboten.» Eskalierte der Streit etwa wegen einer Zigarette?
Die Ermittler warten auf Untersuchungsergebnisse. Beni M. konnten sie noch nicht befragen. Elisabeth Strebel von der Staatsanwaltschaft: «Der Beschuldigte ist nicht hafterstehungsfähig und deshalb in der Psychiatrie.» Man habe eine dreimonatige U-Haft beantragt.
Edith Meier tun die beiden Kinder leid. Und: «Ich vermisse Hanka. Sie war immer so ein Schätzi. Ihre Umarmungen werden mir fehlen.»