Bei diesem E-Bike kann man fast schon von einer Maschine reden. Jedenfalls hätte der Lenker dafür ein Töff-Billett gebraucht. Der rund 50-jährige Mann ist am Sonntag von der Regionalpolizei in Gränichen AG angehalten und kontrolliert worden. Dabei zeigte sich, dass es sich bei seinem Gefährt um ein selbstgebasteltes E-Bike handelte.
Thomas Zbinden, Chef der Regionalpolizei Suret: «Das ist natürlich illegal.» Das Hochleistungs-Velo sei mit einem 5000-Watt-Motor ausgestattet. «Somit kann es eine Geschwindigkeit von 100 km/h oder höher erreichen», sagt Zbinden zu Blick. Eine detaillierte Expertise sei noch ausstehend.
Auf dem Foto ist aber zu erkennen, dass es sich beim Velo um ein Aphex-Downhill-Bike von KTM handelt. Der Motor befindet sich an der Hinterachse, der Strom kommt von zwei Akkupacks auf dem Gepäcksträger bzw. dem Lenker.
Polizei klassifiziert das Elektromonster als Motorrad
Die Polizei beschlagnahmte das Elektro-Monster. Wegen der krassen Leistungsfähigkeit und der extremen Höchstgeschwindigkeit wird das E-Bike als Motorrad klassifiziert.
Gegen den Fahrer wurde ein Strafverfahren eröffnet. Ihm werden eine ganze Reihe von Verstössen zur Last gelegt: das Frisieren eines Motorfahrrades, Fahren ohne Versicherungsschutz und ohne Billett. Möglicherweise kommen weitere Straftatbestände hinzu.
Aus Sicherheits- und Versicherungsgründen rät die Polizei vom Gebrauch solcher Eigenbauten ab. Auch im Falle eines Unfalls kann es für den Lenker eines selbstgebastelten E-Bikes teuer werden, denn die Privathaftpflichtversicherung könnte Regress nehmen. Dann müsste man die Kosten selber tragen. (noo)