Mit einem Messer ging R.B.* (57) Anfang 2018 in Hausen AG auf seine Ehefrau Alma B.* (†38) und ihre Schwester Ilda F.* (†31) los. Die beiden Frauen hatten keine Chance, starben noch in der Wohnung. Die Tatwaffe, ein Messer, konnte am Tatort sichergestellt werden. Als die Polizei kam, liess sich der Kosovare festnehmen.
Für den zweifachen Mord soll R.B. 20 Jahren in den Knast. Dazu fordert die Staatsanwaltschaft Brugg-Zurzach einen Landesverweis von 15 Jahren. Der Killer sieht sich selbst als Opfer, behauptet, dass er in Notwehr gehandelt habe.
Täter leidet an depressiver Störung
Die Staatsanwaltschaft geht laut eigenen Angaben vom Montag gestützt auf die Ermittlungen von einem anderen Tatablauf aus und wird sich dazu und zu den Hintergründen der Tat erst anlässlich der Hauptverhandlung äussern.
Das von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebene psychiatrische Gutachten kommt zum Schluss, dass R.B. an einer depressiven Störung leidet. Die Staatsanwaltschaft beantragt deshalb zusätzlich zur Freiheitsstrafe von 20 Jahren eine vollzugsbegleitende ambulante Massnahme. Der Beschuldigte befindet sich im vorzeitigen Strafvollzug. Die Anklage ist am Bezirksgericht Brugg hängig.
Kosovare war polizeibekannt
Vor der Bluttat war der Kosovare bereits bei den Behörden wegen häuslicher Gewalt aktenkundig. Seine Frau Alma B. hatte im Januar 2017 gegen R. B. Anzeige erstattet. Nach zwei Tagen Haft wurde entschieden, dass sich der Ehemann für zwei Wochen nicht der gemeinsam Wohnungen nähern durfte. Die Ehefrau zog in der Folge ihre Anzeige zurück, weshalb die Staatsanwaltschaft das Verfahren im September 2017 einstellte.
Seit 18 Jahren war
Alma mit R. B. zusammen, sagte der Schwager der Getöteten, Kreshnik G. (37), zu BLICK. Die meiste Zeit davon hätten sie in der Deutschschweiz gelebt. (SDA/jmh)
* Namen der Redaktion bekannt