Im aargauischen Wohlen sorgt ein Facebook-Profil für Dorfklatsch. Es gehört Marlies Werner (41), die für die SVP als Schulpflegerin kandidiert.
Auf dem öffentlich zugänglichen Profil wird nicht nur die Vorliebe der Schulpflege-Kandidatin zu urchigen Sportarten wie Schwingen oder Hornussen offenbar, sondern auch ihr Sinn für derben, teilweise unter der Gürtellinie angesiedelten Humor.
So teilt sie auf ihrer Seite Beiträge, die von «harten Penissen» und «feuchten Höschen» handeln, die eine Burkaträgerin als Frau von Darth Vader bezeichnen oder die Behörden als Lügner und Betrüger darstellen.
«Ich bin ich»
«Ich habe eben Humor», sagt die Pöstlerin zur «Aargauer Zeitung». «Ich bin ich. Wenn andere nicht damit umgehen können, ist es ihre Sache.»
Dass die Posts ihre Wahlchancen schmälern könnten, glaubt Werner nicht. «Wer mich sympathisch findet, der wird mich wählen, Facebook-Posts hin oder her», sagt die SVPlerin. Das Löschen der Posts käme für sie deshalb auch unter keinen Umständen in Frage.
Wohler SVP will handeln
Die Schulpflege Wohlen sieht die Sache nicht ganz so gelassen. «Wenn Frau Werner schon in der Schulpflege wäre, dann würde ich das Gespräch mit ihr suchen», sagt Schulpräsident Franco Corsiglia gegenüber der «Aargauer Zeitung». Das überlegt sich nun auch der lokale SVP-Präsident: Er werde den Fall mit dem Vize-Präsidenten besprechen. «Unter Umständen werden wir mit Frau Werner darüber sprechen müssen.»
Diese bleibt derweil selbstbewusst. Gestern postete sie folgenden Spruch: «In einer Welt, wo jeder aus dir etwas anders machen will, ist der grösste Erfolg, du selbst zu sein!» (lha)