Suff-Pole kracht in Menziken AG mit 1,8 Promille in Gartenbeiz von Wirt Besnik Ejupi (36)
«Ich hatte die Terrasse im Lockdown frisch gebaut!»

In Menziken AG kam am Mittwochabend ein Suff-Fahrer von der Strasse ab und krachte in die Gartenwirtschaft des Restaurants Il Castello. Minuten vorher hatten Wirt und Angestellte noch an der Stelle gestanden, wo später der Betrunkene mit seinem Audi alles abrasierte.
Publiziert: 30.10.2020 um 16:52 Uhr
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Aktualisiert: 30.10.2020 um 21:35 Uhr
Vor dem Restaurant Il Castello von Wirt Besnik Ejupi (Bild) verunfallte am Mittwochabend ein betrunkener Autofahrer.
Foto: ZVG
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Céline Trachsel

Das darf doch nicht wahr sein! Besnik Ejupi (36) vom Restaurant Il Castello in Menziken AG hatte die Zwangsschliessung seines Restaurants im Frühjahr genutzt, um zu renovieren. «Wir hatten die Terrasse während des Lockdowns frisch gebaut. Wir hatten Boden und Rasen gemacht, Blumen gepflanzt, Tische und Schirme aufgestellt – es war sehr viel Arbeit», erzählt der Wirt.

Die Freude über die neue Terrasse währte nicht lang: Am Mittwochabend kurz vor 23 Uhr kommt auf der Hauptstrasse ein Pole (39) von der Strasse ab, kracht in die Gartenwirtschaft und hinterlässt mit seinem Audi eine Spur der Verwüstung. Kaum ein Stuhlbein bleibt heil. Der Fahrer hat 1,8 Promille intus. Dafür keinen gültigen Führerschein.

Reiner Zufall, dass keiner dort war

«Wir kämpfen bereits brutal mit Corona – und jetzt noch das!», sagt Ejupi. «Es ist schade um unsere schöne Terrasse. Wir hatten am Donnerstag viel aufzuräumen. Aber zum guten Glück sind keine Personen zu Schaden gekommen!»

Das sei allerdings reiner Zufall. «Wir haben früher Feierabend gemacht, weil wegen Corona nicht viel lief. Zehn Minuten, bevor das Auto verunfallte, stand ich mit dem Servicepersonal und dem Pizzabäcker noch draussen. Wir rauchten und verabschiedeten uns dann.»

«Er stand unter Schock»

Besnik Ejupi, der ganz in der Nähe wohnt, erhält Minuten später einen Anruf von einem Anwohner, dass es vor seinem Restaurant zu einem Unfall gekommen sei. «Ich bin sofort hingegangen und habe gesehen, dass der Fahrer total besoffen war und nicht bei klarem Verstand. Er stand unter Schock.»

Ejupi habe es zwar wehgetan, diese Verwüstung zu sehen, aber er sei nicht wütend auf den Suff-Fahrer. «Das Leben geht weiter. Und ihm tut es bestimmt auch sehr leid. Wenn man wieder nüchtern wird und merkt, was man angerichtet hat, bereut man ja meist, was passiert ist.» Er kenne den Polen nur vom Sehen her, aber nicht mit Namen. «Er kam hier ein paarmal Pizza holen. Vielleicht kommt er ja noch vorbei, um sich zu entschuldigen.»

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