Street-Parade-Bomber tickt aus: Brand gelegt, Randale, U-Haft!(00:48)

Street-Parade-Bomber dreht im Rathaus Bremgarten durch
Brand gelegt, Randale, U-Haft!

Dieter G. (32) macht weiter von sich reden. Nachdem er in Zürich mit einer Bombenattrappe die Street-Parade-Raver in Angst und Schrecken versetzt hatte, ist er nun auch im Aargau straffällig geworden. Im Rathaus von Bremgarten AG legte er gar einen Brand.
Publiziert: 25.07.2020 um 09:52 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2020 um 09:53 Uhr
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Dieter G. (32, rechts) steigt hier gerade aus einem Gefangenentransporter. Er scheint gut gelaunt.
Michael Sahli und Ralph Donghi

Grosse Aufregung in den Gängen im Rathaus von Bremgarten AG. Ein Mann dreht durch, schreit umher, legt ein Feuer. Dann packt er einen Feuerlöscher, spritzt herum. Rasch ist die Polizei da, kann Schlimmeres verhindern und den Randalierer festnehmen. Passiert ist es im Mai, doch bisher wusste die Öffentlichkeit nichts vom Randale-Eklat im Rathaus.

Jetzt zeigen BLICK-Recherchen: Beim Randalierer handelt es sich um Dieter G.* (32) aus Bremgarten. Der deutsche Schreiner, der an der Street Parade in Zürich mit einer Bombenattrappe grosse Panik auslöste!

In Zürich verurteilt, im Aargau wieder straffällig

G. sagte damals, die vermeintliche Rohrbombe in einem Rucksack sei gar nicht für die Street Parade gedacht gewesen. Er habe Prostituierte einschüchtern wollen, weil sie ihm Geld abgezockt hätten. Auf dem Weg dorthin habe er den Rucksack «verloren».

Dennoch wurde G. im Dezember 2019 in Zürich verurteilt. Sechs Monaten bedingt – wegen versuchter Schreckung der Bevölkerung, Sachbeschädigung und Drohung.

Dadurch wurde er aber nicht lammfromm. G. kam zwar kurz nach der Verurteilung auf Bewährung und mit einer Probezeit von vier Jahren frei. Doch nach der Entlassung führte er einen Streit mit seinem Vermieter weiter, der ihn wegen offener Mietzinszahlungen im Januar aus der Wohnung geschmissen hatte.

Üble Beschimpfungen gegen seinen Vermieter

Laut BLICK-Informationen wurde G. dann im Februar erneut straffällig. Er hatte seinen Vermieter am Telefon übelst beschimpft. O-Ton: «Ich wollte einmal fragen, ob Herr X. meinen Y. lutschen will, ja?» Dafür kassierte G. im April eine Geldstrafe von 1100 Franken bedingt und eine Busse von 500 Franken.

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Ins Gefängnis musste er trotz des Urteils in der Probezeit nicht. Weil es ein anderes und kein massives Delikt war, erhielt er nur eine Verwarnung. Sozusagen seine letzte Chance. Diese hat er sich mit seiner Rathaus-Aktion im Mai wohl verbaut, denn seitdem schmort er in U-Haft.

Staatsanwaltschaft bestätigt Vorfall und hat Strafuntersuchung eröffnet

Gegenüber BLICK bestätigt die Aargauer Staatsanwaltschaft auf Anfrage, «dass im Zusammenhang mit einem Vorfall im Rathaus von Bremgarten eine Strafuntersuchung gegen einen 32-jährigen Beschuldigten aus Deutschland eröffnet wurde».

Doch warum drehte Dieter G. durch? In Bremgarten wird gemunkelt, dass er beim Sozialen Dienst einen negativen Entscheid erhalten habe. Die Stadtverwaltung möchte jedoch nichts zum Fall sagen. Nur: «Wir sind froh, dass es keine Verletzten gab.»

* Name geändert

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