Wiederholt brachte Andres Zaugg (67) Menschen in Gefahr. Weil er sich ungerecht behandelt fühlte. Weil er gehört werden wollte. Schliesslich brachte ihn ein in der Solothurner Kathedrale St. Ursen gelegtes Feuer für fünf Jahre hinter Gitter.
War diese Entscheidung richtig? Ein Interview mit Zaugg gibt Anlass zu Besorgnis. Auf die Frage, ob er das Feuer in der St.-Ursen-Kathedrale nochmals legen würde, sagt Zaug: «Wahrscheinlich schon. Vielleicht würde ich dann noch deutlicher wirken.»
«Einzige Möglichkeit»
Im Gespräch mit der «Neuen Oltner Zeitung» zeigt sich Zaugg komplett uneinsichtig. Seine gefährlichen Aktionen seien die «einzige Möglichkeit» gewesen, Aufmerksamkeit zu erlangen. Zaugg: «Jetzt bin ich in der glücklichen Lage, meine ganze Geschichte präsentieren zu können.» Selbst in China gebe es inzwischen Personen, die sich dafür interessierten.
Zaugg legte 2009 ein selbstgebasteltes Metallteil auf eine Schiene und riskierte somit das Entgleisen eines Zuges. Er selbst behauptet, diese Gefahr habe nicht bestanden. 2010 stellte sich Zaugg mit einer Bombenattrappe in einen Zug und erschreckte Passagiere. Am 4. Januar 2011 beging er schliesslichb die Brandstiftung in der Kathedrale in Solothurn. (noo)