Auf der australischen Insel Tasmanien haben zwei Wanderer im Juli Menschenknochen und einen Rucksack gefunden. Aufgrund einer Speicherkarte, die in dem Gepäckstück lag, vermutete die Polizei, beim Toten könnte es sich um den ausgewanderten Schweizer Thomas Münger aus Gretzenbach SO handeln. Jetzt können die australischen Behörden dies offiziell bestätigten.
Peter Münger (66), der Bruder des Verstorbenen, ist erleichtert: «Die ewige Ungewissheit war schwierig. Jetzt wissen wir, woran wir sind. So können wir den Tod von Thomas wenigstens verarbeiten», sagt der Bildhauer aus Gretzenbach zu BLICK.
Am vergangenen Samstag habe ihm ein Beamter der Kantonspolizei Solothurn die Nachricht überbracht. Doch über die Todesursache seines Bruders wisse die Familie immer noch nicht Bescheid, sagt Peter Münger. «Wir wollen endlich wissen, weshalb er gestorben ist.»
Wer hat ihn in Australien gesehen?
Die Umstände von Thomas Müngers Tod sind rätselhaft. Der Schweizer war 2010 als 44-Jähriger mit unbekanntem Ziel ausgewandert. Das letzte Lebenszeichen, das er seiner Familie in die Schweiz sandte, war ein E-Mail am 25. Dezember 2010. Er schrieb seinen drei Brüdern, er sei gut in Hongkong angekommen.
Seither herrschte Funkstille. Wie die Verwesung der Leiche zeigt, kam Thomas Münger wahrscheinlich vor etwa sechs Jahren ums Leben.
Die australische Polizei sucht nun nach Personen, die Ende 2010 oder Anfang 2011 mit Thomas Münger Kontakt hatten, wie das australische Staatsfernsehen ABC berichtet. Wird ein Zeuge dereinst Klarheit über die Todesursache schaffen?
Ein Raubüberfall mit tödlichem Ausgang wird eher ausgeschlossen – schliesslich war im Rucksack neben den Knochen immer noch Geld drin. Die Polizei glaubt, dass Münger bei einer nächtlichen Wanderung ums Leben gekommen sein könnte. Möglicherweise sei er dafür nicht genügend gut ausgerüstet gewesen.