Plötzlich färben sich die Wassermassen der Emme braun. Schlammiges Wasser rauscht den Fluss hinab und reisst alles mit, was nicht niet- und nagelfest ist. Treibholz in den Wassermassen sorgt für zusätzliche Gefahr. Und mittendrin: eine Entenfamilie in Luterbach SO. Die Tiere werden von der Flutwelle überrascht.
Blick TV-Aufnahmen zeigen, wie die Entenmutter mit ihren Jungen im Fluss weggespült wird. Ganz am Schluss, so scheint es, kann sich die Familie in ein Gebüsch innerhalb des Flussbetts retten. Augenzeugen – vor allem Kinder – sorgten sich um die Entlein, fragten sich, ob die Tiere das Naturereignis unbeschadet überstehen.
Was aus der Entenfamilie geworden ist, kann die Jagdverwaltung des Kantons Solothurn nicht genau sagen. Bei der Jagdverwaltung sei keine Meldung eingegangen, teilen die Behörden auf Anfrage von Blick mit.
Immerhin: Dass die Enten in den Wassermassen ertrunken sind, sei sehr unwahrscheinlich: «Ertrinken ist kaum ein Gefährdungsfaktor, da Wasservögel wie Enten sehr gut an ihren Lebensraum am und auf dem Wasser angepasst sind», sagt Mark Struch, wissenschaftlicher Mitarbeiter von der Jagdverwaltung zu Blick. Eher seien Naturereignisse wie ein Blitzschlag ein Problem. Zudem gebe es viele sonstige, natürliche Gefahren: Etwa Greifvögel oder grosse Fische wie Hechte, die junge Enten erbeuten würden.
«Enteneltern setzen alles daran, ihren Nachwuchs aufzuziehen»
Für junge Enten stelle ein solches Hochwasser aber durchaus eine Gefahr dar. Die Flutwelle in der Emme am Montag sei für Wildtiere sehr schnell und überraschend gekommen. In den Wassermassen sei auch viel Schwemmholz mitgerissen worden. «Enten, die das Wasser nicht rechtzeitig verlassen, könnten davon erschlagen werden», so Struch.
Ältere Vögel könnten zwar davonfliegen und so der Gefahr entkommen. «Jungenten können zwar schwimmen, sind aber zurzeit noch nicht flugfähig und müssen von den Eltern geführt werden», so die Jagdverwaltung. Aber: «Enteneltern setzen alles daran, ihren Nachwuchs aufzuziehen.»
Für die Entenfamilie könnte die plötzliche Flut also am Ende dennoch glimpflich ausgegangen sein. Ente gut, alles gut – hoffentlich. (zis)