Kanton verhindert Oster-Tombola
Solothurner Saunaclub wollte Gratis-Sex verlosen

Aussergewöhnliches Oster-Gewinnspiel: Ein Solothurner Saunaclub wollte unter seinen Gästen Gratis-Sex verlosen. Der Kanton fand das «moralisch verwerflich» und intervenierte. Jetzt ist die Sex-Tombola abgeblasen.
Publiziert: 07.04.2023 um 12:30 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2023 um 22:30 Uhr
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Das Freubad in Recherswil wollte eine Tombola durchführen. Der Preis: Gratis-Sex. Der Kanton intervenierte.
Foto: Thomas Meier

Eine Oster-Tombola sorgt für Aufregung. Der Grund: Der Preis ist Gratis-Sex. Der Saunaclub Freubad an der Autobahn A1 in Recherswil SO wollte ein solches Gewinnspiel durchführen. Die Idee: Während der Osterfeiertage dürfen sich drei Männer, deren Los gezogen wird, je eine Sexarbeiterin auswählen und mit ihr eine halbe Stunde lang aufs Zimmer verschwinden. Der Gewinner vom Ostersonntag hätte sogar eine volle Stunde Schäferstündchen bekommen.

Bis Mittwoch ging das Bordell davon aus, die Tombola wie geplant durchführen zu können. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, hat der Kanton dem Freubad aber einen Strich durch die Rechnung gemacht: Das Sex-Gewinnspiel ist abgesagt.

«Moralisch verwerflich»

Als das Solothurner Amt für Wirtschaft und Arbeit Wind von der Sex-Tombola bekommen hat, habe es sofort interveniert. «Es ist moralisch verwerflich, eine solche Dienstleistung einer Frau als Preis an einer Tombola zu verlosen», sagt Amtsleiter Jonas Motschi zur «Aargauer Zeitung».

Reguläre Tombolas seien nicht bewilligungspflichtig, wenn nur Sachpreise und kein Geld verlost werde. Eine sexuelle Dienstleistung einer Frau könne aber sicher nicht als Sachpreis bezeichnet werden, sagt Motschi. «Wir haben den Veranstaltern gesagt, dass sie davon absehen müssen.»

Gesagt, getan. Das Bordell habe den Entscheid des Kantons akzeptiert. Auf der Website des Freubads ist nun keine Spur mehr von der Tombola zu finden.

Bordellchef erklärt Idee

Die Idee für das Gewinnspiel kam vom Freubad-Geschäftsführer. Jeder Kunde hätte mit dem Eintritt einen Garderobenplatz mit einer Nummer bekommen. Diese Nummern wären in einen Lostopf gepackt worden. Schliesslich hätte um Mitternacht die Ziehung stattgefunden, erklärt der Bordellchef gegenüber der Zeitung.

Die Frau, die sich die Gewinner aussuchen, hätte damit einverstanden sein müssen. Die Sexarbeiterinnen müssten «natürlich nicht gratis arbeiten», sondern wären bei der Tombola vom Bordell selbst bezahlt worden. (bab)

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