Sie erstach ihren Lebenspartner in Derendingen SO
Hier wird die Spitex-Pflegerin Barbara H. (56) an den Tatort geführt

Barbara H. (56) sitzt seit über einem Monat in U-Haft. Sie soll in Derendingen SO nach einem Streit ihren Lebenspartner erstochen haben. Am Mittwoch fand die Tatrekonstruktion statt.
Publiziert: 16.01.2019 um 23:03 Uhr
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Die Verdächtige wird in Handschellen zum Tathaus geführt.
Foto: Peter Gerber
Roman Neumann

Mittwoch, 13.30 Uhr: Die Türen des Kastenwagens der Kantonspolizei Solothurn öffnen sich, Barbara H.* (56) steigt aus. Sie trägt blaue Jeans, einen schwarzen Pulli, dazu rote Turnschuhe. Ihre Hände sind in Handschellen gelegt – vor ihrem Körper.

Sie wird an den Ort geführt, der am 9. Dezember 2018 Schauplatz eines Verbrechens war. Hier starb Walter F.* (†57), der Lebenspartner der Spitex-Pflegerin. An jenem Morgen hören die Nachbarn einen heftigen Streit. Als die Polizei eintrifft, findet sie Walter F. schwer verletzt vor. Alle Rettungsmassnahmen nützen nichts mehr – er erliegt seinen Stichverletzungen.

Eine Stunde am Tatort 

Die Tatwaffe: ein grosses Messer! Dringend tatverdächtig ist Barbara H. Sie wird verhaftet und befragt. Hat die im Dorf engagierte Pflegerin ihren Freund aus Eifersucht getötet? Im Affekt? War es Notwehr? Am Mittwoch, fast genau einen Monat nach der Tat, muss die 56-Jährige den Ermittlern zeigen, was genau vorgefallen ist. 

Etwa eine Stunde bleibt die Tatverdächtige im Haus, dann geht es – abgeschirmt durch einen Sichtschutz – durch den Seitenausgang wieder raus. 

«Ich kann bestätigen, dass im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt in Derendingen vom Dezember 2018 heute vor Ort Untersuchungshandlungen vorgenommen wurden», sagt Jan Lindenpütz, Sprecher der Solothurner Staatsanwaltschaft. Über die Befragung von Barbara H. will er sich nicht äussern. 

«Sie stritten so laut, dass ich es hörte»

Dass die Beziehung der beiden begeisterten Camping-Freunde in einem Gewaltdelikt endete, schockt die Nachbarn. Hansruedi Wälchli (71) sagt im Dezember zu BLICK: «Die zwei sind sehr naturverbunden, machen oft ein Feuer vor ihrem Sitzplatz und fahren gerne mit dem Wohnwagen weg. Camping ist ihre grosse Leidenschaft.»

Ein weiterer Anwohner im Quartier hatte BLICK ein anderes Bild des Paars beschrieben. Offenbar soll es in der Beziehung immer gekracht haben. «Manchmal stritten sie so laut, dass ich es hörte.»

* Namen geändert 

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