«Sie starb dort, wo sie am liebsten war»
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Schwester von Hasliberg-Opfer:«Sie starb dort, wo sie am liebsten war»

Schwester (†41) von Corinne P. (45) stürzte in Hasliberg BE beim Wandern in den Tod
«Sie starb dort, wo sie am liebsten war»

Riesige Trauer in einer kleinen Gemeinde im Kanton Solothurn. Eveline P. (†41) rutschte auf einer Wanderung in Hasliberg BE aus und stürzte in die Tiefe. Corinne P. (45) sprach mit BLICK über den schlimmen Verlust ihrer geliebten Schwester.
Publiziert: 17.09.2020 um 23:09 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2020 um 00:45 Uhr
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Corinne P. (45) im Elternhaus im Gespräch mit BLICK.
Foto: Ralph Donghi
Ralph Donghi

Eveline P.* (†41) aus dem Kanton Solothurn wollte einen schönen Tagesausflug unternehmen. Doch dann, auf dem Gemeindegebiet Hasliberg BE, stürzt die Kita-Angestellte beim Wandern über eine Felswand ab. «Ein Mann hat sie noch schreien gehört», sagt ihre Schwester Corinne P. (45) traurig zu BLICK. Aber: «Sie konnte nur noch tot geborgen werden.»

Passiert ist es am 9. September. Eveline P. verlässt um 7.15 Uhr ihr zu Hause. Das Ziel der gelernten Floristin: das Rothorn. «Sie war seit Jahren eine begeisterte Wanderin und sehr gute Kletterin», so ihre Schwester. «Sie ging auch gerne mal alleine in die Berge. Um abzuschalten und Energie zu tanken. Sie hatte sogar mal einen Viertausender bestiegen.»

«So wie es aussieht, ist sie ausgerutscht»

Als Eveline P. an jenem Mittwoch im Gebiet Hasliberg ankommt, geht auf der Wanderung zuerst alles gut. Doch kurz vor 16.20 Uhr passiert es. «So wie es aussieht, ist sie ausgerutscht», weiss ihre Schwester. Und fügt an: «So ein Unfall kann leider passieren.» Die Solothurnerin stürzt laut Polizei «beim Läuber über eine Felswand» ab. Die umgehend alarmierten Rettungskräfte können nichts mehr für Eveline P. tun.

«Ich war zu Hause und hatte mich gerade zum Schlafen bereit gemacht», sagt Corinne P. – da habe sie gesehen, dass ihr Mutter angerufen hatte. «Als ich sie zurückrief, sagte sie mir, dass meine Schwester einen tödlichen Unfall in den Bergen hatte. Ich konnte es nicht glauben!»

Die Eltern holen Corinne P. sofort ab, nehmen sie mit ins Elternhaus, auch eine weitere Schwester und ihr Lebenspartner trauern um Eveline P. Sie hinterlässt zwei Söhne (10 und 12), die sie mit ihrem Ex-Mann hatte. «Wir standen alle unter Schock», sagt ihre Schwester. Am nächsten Tag hatte sie die schwierige Aufgabe, auch Evelines Freunde zu informieren.

Sie wollte noch aufs Matterhorn

Die Trauer ist nach wie vor riesig: «Ich vermisse meinen Goldschatz enorm. Sie war meine kleine Schwester, obwohl sie grösser war als ich.» Sie sei immer positiv, sehr fröhlich, direkt und herzensgut gewesen. «Ja, sie ist jetzt noch präsent!»

Bleiben werden Corinne P. nun viele Bilder, die ihre Schwester beim Wandern zeigen. «Die Berge waren ihre grösste Passion. Sie starb dort, wo sie am liebsten war», sagt sie. Einzig das Matterhorn habe Eveline noch besteigen wollen. «Sie ist jetzt an einem Ort, wo es ihr sicher gut geht. Und wo sie auch gut zu uns schauen kann.»

* Name bekannt

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