Schule Grenchen SO nimmt erstmals Stellung zum Mobbing-Fall
Plötzlich soll Nils (10) schuld sein!

Seit 18 Wochen traut sich Nils (10) aus Grenchen nicht mehr zur Schule. Weil er laut seiner Mutter Edith Mettler (47) massiv von einem Mitschüler geplagt wird. Jetzt nimmt die Schule in einem Elternbrief erstmals zum Fall Stellung.
Publiziert: 18.10.2016 um 18:02 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 08:50 Uhr
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Edith Mettler mit Sohn Nils und ihrem Anwalt, dem ehemaligen SP-Nationalrat Boris Banga.
Foto: Peter Gerber
Ralph Donghi

Edith Mettler (47) aus Grenchen SO traut ihren Augen nicht: In einem Elternbrief nimmt jetzt erstmals die Schule zur ihrem von einem Mitschüler gemobbten Sohn Nils (10) Stellung. Nur: «Jetzt will die Schule plötzlich Nils die Schuld geben», sagt die Mutter.

Die Schule schreibt von einem «Zwist zwischen zwei 10-jährigen Knaben, welcher sich trotz intensiver Bemühungen der Schule bis anhin nicht lösen liess». Nils Mutter: «Dabei müsste ja genau sie das Problem lösen!»

Edith Mettler hatte sich nach den monatelangen Plagereien an Nils bei der Schule beschwert. Weil nichts geschah, ging sie an die Öffentlichkeit. Denn Nils traute sich nicht mehr zur Schule. Diese hatte dann der Familie vorgeschlagen, dass er sich ja unter anderem im Putzraum umziehen könne, damit er dem Mitschüler nicht über den Weg läuft (BLICK berichtete).

Jetzt schreibt die Schule: «Leider konnten die Massnahmen nicht nachhaltig umgesetzt werden, da der eine Schüler den Unterricht begründet nicht mehr besucht.» Nils Mutter: «Es ist ja genau die Schuld der Schule, dass Nils seit 18 Wochen daheim lernen muss, krank geschrieben ist und zur Kinderpsychologin muss.»

Die Schule spricht von «unterschiedlichen Wahrnehmungen». Es sei ihr Ziel, bald eine vernehmliche Lösung umzusetzen. Edith Mettler kämpft weiter: «Solange der Täter weiter in der Klasse gelassen wird, will Nils nicht zurück in die Schule.»

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