Ein 53-jähriger Oberstufenlehrer im aargauischen Wohlen ist letzten Montag verhaftet worden. Der Vorwurf: sexueller Missbrauch eines damals minderjährigen Schülers.
Der Lehrer hat in der Zwischenzeit ein Geständnis abgelegt und sich in einem Brief an die Schule entschuldigt.
Der ehemaliger Schüler hatte den Lehrer beschuldigt, ihn 1996 bis 1998 sexuell missbraucht zu haben. Der damals 13 bis 15 Jahre alte Realschüler reichte bei der Polizei eine Strafanzeige ein, wie Urs Hoppler, Bezirksamtmann des Bezirks Muri, heute sagte.
Es soll mehrmals zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Der Lehrer, ein ausgebildete Schulheilpädagoge, hatte damals an der Schule in Merenschwand AG unterrichtet.
Der Mann sei per sofort freigestellt und werde nicht mehr an die Schule Wohlen zurückkehren, sagte Franco Corsiglia, Präsident der Schulpflege Wohlen.
Homosexuelle Beziehung der Schule nicht bekannt
Weitere Vorfälle seien bislang nicht bekannt geworden, betonte Schulpflegepräsident Corsiglia.
Der Lehrer, der seit vier Jahren in Wohlen unterrichtete, lebt in einer eingetragenen Partnerschaft. Dies erfuhr die Schulpflege erst im Zusammenhang mit der Festnahme.
Der Lehrer sei bislang in der Schule «sehr geachtet» gewesen, hiess es an der Medienkonferenz. Der Lehrer habe seine Ausbildung zum schulischen Heilpädagogen erst kürzlich abgeschlossen.
Die Schulpflege und die Schule helfe bei den Ermittlungen mit, sagte Corsiglia. Man habe nichts zu verbergen. Die Schüler und Eltern in Wohlen seien am Montag schriftlich über den Fall informiert worden. Auch sei eine Hotline eingerichtet worden. (SDA/gux)