Hier brennen Salvatores Pappelhecken lichterloh
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30'000 Franken Schaden:36 Bäume wurden fahrlässig abgefackelt

Salvatore De Marco (55) verlor nach Grillabend seiner Nachbarin komplette Hecke
Bei ihm ist Feuer im Busch

Der Grillabend seiner Nachbarin (46) war ein voller Erfolg. Doch nur ein paar Stunden später standen die über 30 Pappelhecken von Salvatore De Marco (55) in Hirschthal AG in Vollbrand. Jetzt glimmt ein Nachbarschaftsstreit.
Publiziert: 06.05.2019 um 22:57 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2019 um 10:56 Uhr
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Salvatore De Marco (55) zeigt auf die Stelle, an der die Hecke wuchs. Er hat sie inzwischen wieder ersetzen lassen.
Foto: Ralph Donghi
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Ralph DonghiReporter News

Salvatore De Marco (55) aus Hirschthal AG hat es nicht nötig, um Geld zu streiten. Doch in diesem Fall geht es dem Unternehmer vor allem um eines: «Ums Prinzip!», sagt er zu BLICK.

Grund seines Ärgers: die Nachbarin (46). Sie soll dafür verantwortlich sein, dass nach einem Grillabend vor bald zwei Jahren seine Hecke abgebrannt ist. Bloss: Den Schaden hat sie ihm bis heute nicht bezahlt und auch einen Strafbefehl nicht akzeptiert. 

Nachbarin schüttete Wasser in Feuerschale

Begonnen hat alles mit dem Grillabend im August 2017. Die Nachbarin hat Freunde eingeladen. Gegen Mitternacht endet das Fest. Laut Strafbefehl werden die Reste aus den Gläsern in die Feuerschale geleert. Das Feuer ist bis auf die Glut runtergebrannt. Die Nachbarin schüttet noch Wasser rein und geht schlafen.

Nach sieben Uhr morgens kommt es durch die Glut «in der noch heissen Feuerschale» zu einem Funkenflug. Die Pappelhecke von De Marco gerät in Brand. Ein Zeuge bemerkt die Flammen, schlägt Alarm.

Kurz darauf sieht auch die Nachbarin das Feuer. Sie versucht, es mit einem Gartenschlauch zu löschen. Auch De Marco und seine Frau entdecken das Feuer, gehen raus und starten Löschversuche.

30 Bäume fallen dem Brand zum Opfer

Die Feuerwehr ist rasch da, kann den Brand löschen. Nur, so De Marco: «Es waren über 30 Bäume unserer Hecke verbrannt, der Schaden belief sich auf 30’000 Franken.» Der im Strafbefehl aufgeführte Schadensbetrag von mindestens 3183.70 Franken sei «nur eine erste Schätzung gewesen», sagt er.

Im Strafbefehl steht auch, dass die Nachbarin «hätte voraussehen können und müssen, dass es bei einem Abstand von lediglich 1,10 Metern von der Feuerschale bis zur Pappelhecke zu einem Brandausbruch kommen könnte».

Das Urteil am 21. August 2018 lautet: Fahrlässige Verursachung einer Feuersbrunst. 6000 Franken Geldstrafe bedingt. Bezahlen muss sie aber eine Busse von 1000 und die Strafbefehlsgebühr von 1100 Franken.

Einsprache und abgesagte Gerichtstermine

Dass die Nachbarin Einsprache eingereicht hat, kann De Marco nicht verstehen: «Hätte sie den Strafbefehl akzeptiert und bezahlt, wäre alles erledigt.» Nun herrscht ein Rechtsstreit mit gegenseitigen Anzeigen. De Marco: «Sie zögert alles heraus. Kein vom Gericht vorgeschlagener Termin hat ihr gepasst.» Als sie kürzlich einen gehabt hätten, habe sich die Nachbarin kurz zuvor als nicht verhandlungsfähig abgemeldet. Der Familienvater recherchierte: «Ich kann beweisen, dass sie berufliche Termine vereinbarte, obwohl sie krankgeschrieben war!»

Warum hat nicht die Versicherung der Nachbarin den Schaden bezahlt? De Marco: «Zuerst hiess es, es müsse der Polizeirapport vorliegen. Dann, es müsse das Strafverfahren abgeschlossen sein.» Er hofft nun, dass am neu angesetzten Prozess im Juni ein Machtwort gesprochen werde: «Falls sie sich nicht wieder krankmeldet.»

Die Nachbarin selbst wollte im BLICK «im Moment keine Stellung» zu den Vorwürfen ihres Nachbarn nehmen.

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