Seit Monaten beschäftigen sich das Gericht und die Behörden mit dem Verbleib von Kris V. Mit dem erreichen des 22. Altersjahres des Täters lief auch die Frist für die jugendstrafrechtlichen Massnahmen ab und V. hätte freikommen müssen – eigentlich. Weil sich aber die Behörden gegen diesen Schritt wehrten, musste sich nun gar das Verwaltungsgericht einen Entscheid fällen.
In seinem Urteil kam das Gericht zum Schluss, dass die Voraussetzungen für die fürsorgerische Unterbringung (FU) nach wie vor erfüllt sind. Wie es in einer Mitteilung heisst, stützt sich das Verwaltungsgericht dabei auf ein Gutachten der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel. Kris V. leidet demnach an einer schweren psychischen Stärung, die mittels intensiver, langfristiger Psychotherapie zu behandeln sei.
Zuerst schrittweise auf Leben in Freiheit vorbereiten
Im Fall des heute 22-jährigen Mannes, der 2009 die damals 17-jährige Boi getötet hatte, fällte das Verwaltungsgericht am 2. Februar 2016 das Urteil. Es entschied, dass die fürsorgerische Unterbringung des Mannes aufrechterhalten bleibt. Die vorgängige Verhandlung war von Gesetzes wegen nicht öffentlich.
In der Therapie müsse V. zuerst schrittweise auf ein Leben in der Freiheit vorbereitet und damit auch die Rückfallgefahr verkleinert werden. Erst dann müsse die Behandlung nicht mehr in einer psychiatrischen Klinik erfolgen.
Der heute 22-jährige Aargauer Kris V. hatte 2009 als Minderjähriger in Sessa TI die 17-jährige Vietnamesin mit einem Holzscheit erschlagen. Das Jugendgericht Baden verurteilte ihn zur Höchststrafe im Jugendrecht: Freiheitsentzug von vier Jahren und geschlossene Unterbringung. (cat)