Der Chef der Regionalpolizei Zofingen sitzt in U-Haft. Mathias M. (36) wird verdächtigt, mit grösseren Mengen synthetischer Drogen gehandelt zu haben! Auf ihn stiessen die Ermittler durch einen ehemaligen Polizist der Regionalpolizei Lenzburg. «Er ist Drogenkonsument und sagte gegen ihn aus», so der stv. Bezirksamtmann Ueli Bruder zu Blick.ch.
Der 36-Jährige Polizeichef hat den Handel und den Konsum der Drogen nun in einer ersten Einvernahme gestanden.
Mathias M. handelte jedoch nicht nur mit Drogen – er konsumierte sie auch. Bei einer Hausdurchsuchung stellte die Polizei kleinere Mengen Metamphetamin sicher. Die Substanz ist in der Szene als «Thai-Pillen» bekannt. Die Polizei fand auch sogenanntes «Crystal Meth», Ecstasy sowie das Tiernarkosemittel Ketamin.
Kam er durch seine Funktion als Polizist leichter zu Drogen? Das verneint Ueli Bruder und fügt an: «Den Handel und den Konsum betrieb er ausschliesslich in seiner Freizeit.» In welchem Umfang mit Drogen gehandelt wurde und wie viel Geld floss, ist gemäss Bruder noch unklar. «Wir stehen am Anfang unserer Ermittlungen.» Jetzt sitzt Mathias M. in U-Haft – wegen Verdunkelungsgefahr.
Die Stadt Zofingen reagierte postwendend auf die Vorwürfe. Der zuständige Stadtrat Herbert H. Scholl stellte den Chef der Zofinger Regionalpolizei mit sofortiger Wirkung frei. Die Leitung der Polizei wird bis auf weiteres dem Stellvertreter Stefan Wettstein übertragen.
Es ist nicht die erste abrupte Abgang eines Polizeichefs in der Stadt Zofingen. Ende Januar 2008 musste der Vorgänger des Verdächtigten seinen Posten mit sofortiger Wirkung räumen. Der Stadtrat hatte die Kündigung mit unterschiedlichen Auffassungen über die Führung der Regionalpolizei begründet. (num/SDA)
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