Mieterin Karin Ottiger (46) und ihr Partner Markus Schenker (44) waren verzweifelt. Doch als sie gestern Nachmittag ein E-Mail der Gemeinde bekommen, trauen sie ihren Augen nicht. Die teilt mit, dass sich ein Hauseigentümer aus Moosleerau gemeldet hat und seine 4-Zimmer-Wohnung anbietet. Allerdings nicht für Familie Ottiger, sondern um dort die Asylbewerber unterzubringen.
Happy End in Moosleerau? Das möchte zumindest die Gemeinde. «Wir hoffen sehr, dass diese Lösung auch im Sinne der Familie ist und sich die Wogen nun wieder glätten», heisst es in einer Medienmitteilung.
Doch Familie Ottiger will jetzt nicht mehr in ihrer Wohnung bleiben. «Unser Vertrauen in die Gemeinde ist total zerstört. Wie können wir sicher sein, dass wir nicht beim nächsten Problem direkt wieder die Kündigung bekommen? Wir wollen hier nicht mehr bleiben», sagt Karin Ottiger.
Wohin sie ziehen will, weiss die Familie aber noch nicht: «Wir würden uns gerne die Wohnung angucken, die der Vermieter der Gemeinde angeboten hat. Dort hört man sicher nicht jede Stunde die Schulglocke.» Wer der Hausbesitzer ist, weiss Karin Ottiger aber nicht.
Ausserdem stehen am Wochenende weitere Wohnungsbesichtigungen an. Allerdings nicht in Moosleerau. «Nach diesem Hin und Her wissen wir gar nicht mehr, ob wir überhaupt in der Gemeinde bleiben wollen. Man hätte mit uns sprechen müssen, bevor man uns einfach die Kündigung schickt», sagt Karin Ottiger.