Die Geschichte rund um Paul (12), dem Jungen der nach Düsseldorf entführt und dort wahrscheinlich vom Koch Werner C. (35) sexuell missbraucht wurde, beschäftigt die gesamte Schweiz.
«Das Kind braucht jetzt Unterstützung, ein sicheres Umfeld und Verständnis von seinen Bezugspersonen», weiss Regula Schwager, Psychotherapeutin bei der Beratungs- und Informationsstelle Castagna Zürich. Sie befasst sich unter anderem mit sexuell ausgebeuteten Kindern.
Auch das Umfeld von Paul sei in so einem Fall schockiert. Sie rät den Angehörigen aber, nur über das Thema zu sprechen, wenn Paul nicht anwesend ist und die Erwachsenen unter sich sind. «Das Kind muss vor dem ständigen Wiedererleben und Wiedererinnern an das Geschehene geschützt werden», so Schwager zu BLICK.
Jahrelange Betreuung und Therapie
«Dieses Ereignis kann man nie aus der Biografie streichen, aber man kann traumatische Geschehnisse so verarbeiten, dass sie das Alltagsleben nicht mehr dominieren», sagt die Expertin. Schnell können diese Ziele aber nicht erreicht werden. Eine jahrelange Therapie und Betreuung würde Paul bevorstehen.
Bei einem traumatisierten Menschen gäbe es zudem verschiedene Symptome, die behandelt werden müssen. «Man bringt ihnen zuerst Stabilisierungstechniken bei, so dass die Person wieder die eigenen Emotionen und Gefühl beeinflussen kann», erklärt Schwager.
Auch das Schlaf- und Essverhalten kann möglicherweise beeinträchtigt worden sein und müsse dann dementsprechend wieder normalisiert werden.
Suchte Paul Aufmerksamkeit?
Über die Beweggründe, weshalb Paul das sichere Zuhause verlassen hat, kann auch sie nur spekulieren. Es sei aber so, dass Jugendliche häufig Aufmerksamkeit suchen würden «diese bekommen sie oft in Chats, in denen ihnen Zuwendung versprochen wird», sagt Schwager.
Durch das Vorgaukeln gemeinsamer Interessen würde der Täter dann die Falle zuschnappen lassen. (lz)
Gunzgen SO – Bald könnten Paul (12) und seine Eltern die Heimreise nach Gunzgen antreten. Falls der Bub nach Hause möchte und die Eltern einverstanden sind, dürfte die Anfangsphase etwa so aussehen: Es ist gut möglich, dass sich wegen der Vorgeschichte von Paul und seiner Entführung nach Düsseldorf (D) die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) einschaltet. Die dürfte interessieren, warum der Zwölfjährige sein Zuhause verliess und ob er in der Schule gemobbt wurde. Was danach passiert, ist unklar. Möglich wäre eine intensive psychologische Betreuung durch die Behörde. Die Kesb des Kantons Solothurn gibt gegenüber BLICK keine Auskunft, ob Paul überhaupt ein Fall für sie ist oder wird. Claudia Hänzi, Chefin vom Amt für soziale Sicherheit des Kantons Solothurn, sagt ganz allgemein: «Jeder Fall ist anders, und es gibt bei der Bearbeitung kein Rezept. Es zählt in erster Linie das Wohl des Betroffenen.»
Gunzgen SO – Bald könnten Paul (12) und seine Eltern die Heimreise nach Gunzgen antreten. Falls der Bub nach Hause möchte und die Eltern einverstanden sind, dürfte die Anfangsphase etwa so aussehen: Es ist gut möglich, dass sich wegen der Vorgeschichte von Paul und seiner Entführung nach Düsseldorf (D) die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) einschaltet. Die dürfte interessieren, warum der Zwölfjährige sein Zuhause verliess und ob er in der Schule gemobbt wurde. Was danach passiert, ist unklar. Möglich wäre eine intensive psychologische Betreuung durch die Behörde. Die Kesb des Kantons Solothurn gibt gegenüber BLICK keine Auskunft, ob Paul überhaupt ein Fall für sie ist oder wird. Claudia Hänzi, Chefin vom Amt für soziale Sicherheit des Kantons Solothurn, sagt ganz allgemein: «Jeder Fall ist anders, und es gibt bei der Bearbeitung kein Rezept. Es zählt in erster Linie das Wohl des Betroffenen.»