In höheren Regionen und in grossen Skigebieten ist Kunstschnee schon Standard. Der Schneekanonen-Boom weckt jetzt auch Begehrlichkeiten im Flachland. Zum Beispiel im Aargau, wo der Langlaufverein Kalthof-Wiliberg die Option einer künstlich beschneiten Loipe prüft, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Der WWF hat schon seine Opposition angekündigt. Für die Naturschützer ist der Einsatz von Kunstschnee auf den Aargauer Hügeln ein Irrsinn.
BLICK sprach mit Mario Koch von der Firma Bächler über die Kosten einer Kunstschnee-Loipe. Sein Unternehmen stellt als einziges in der Schweiz Beschneiungsanlagen her. Der WWF brauche sich wegen der Umwelt keine Sorgen zu machen, behauptet er. Koch sagt: «Viele unserer Maschinen arbeiten nur mit Luftdruck und Wasserkraft. Sie schaden der Umwelt nicht.» Strom benötigen nur die wenigsten. «Ein Fön braucht mehr Energie als unsere Lanzen.»
Wasserleitungen zu teuer
Die Stromkosten sind also gering und der Umwelt wird nicht geschadet. Doch wieso setzen nicht alle Skigebiete auf die billigen Schneelanzen? Die Antwort liegt unter der Erde. Die Wasserspeicher und Leitungen verursachen die hohen Kosten. Koch sagt: «Man sieht etwa nur 25 Prozent der Technologie an der Oberfläche. Ein beschneiter Pistenkilometer kostet eine Million.» Zu viel für Gebiete im Flachland.
Wer sich trotzdem künstlich eine Burg im Schnee bauen will, kann sich eine günstige Kanone bei Auktionshäusern kaufen oder mit Plänen aus dem Internet sogar selber herstellen. (fss)