Neuer Vorwurf gegen falschen Sanitäter
Pfleger Manuel S. soll Rentnerin geschlagen haben

Im Sommer 2017 wurde Manuel S. mit seinen «Rettern ohne Grenzen» als falscher Sanitäter entlarvt. Anfang Jahr holte ihn die Vergangenheit ein: Der Solothurner wurde für ein altes Sexualdelikt als Pädophiler verurteilt. Jetzt wurde er beurlaubt.
Publiziert: 31.07.2018 um 16:40 Uhr
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Aktualisiert: 03.01.2020 um 16:46 Uhr
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Schlimme Vorwürfe: Manuel S. (34) wurde am vergangenen Mittwoch bis auf weiteres beurlaubt.
Foto: zvg
Daniel Riedel

Als falscher Sanitäter machte Manuel S.* (34) zahlreiche Events und Demonstrationen unsicher. Im Juni 2017 flog der Schwindel um seine «Retter ohne Grenzen» auf. Der Solothurner musste den vermeintlichen Sanitätsdienst über Nacht einstellen. Anfang Jahr kam es noch dicker: Wegen mehrfacher sexueller Handlungen mit einem Kind kassierte Manuel S. einen Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau (BLICK berichtete).

Übergriff auf Rentnerin

Jetzt sorgt der Pfleger bei seinem Arbeitgeber, dem Seniorenzentrum Untergäu in Hägendorf SO, für einen handfesten Skandal. Manuel S. soll dort nach BLICK-Informationen eine Rentnerin tätlich angegangen, ja sogar geschlagen haben. Die Folge: Rauswurf! Zentrumsleiter Ralph Wicki (52) bestätigt gegenüber BLICK den Vorfall: «Aufgrund eines Vorwurfs betreffs unsachgemässer Behandlung einer Pensionärin am vergangenen Mittwoch wurde Herr S. umgehend und bis auf weiteres beurlaubt.»

Das Heim will nun in einer internen Untersuchung die Sachlage abklären. Der Zentrumsleiter Ralph Wicki ist auch menschlich von seinem Mitarbeiter enttäuscht – den «trotz bekannter Vorgeschichte» gab man Manuel S. im Betrieb eine Chance als Pfleger. Umso grösser ist daher das Unverständnis bei der Belegschaft und der Schock bei den Patienten und ihren Angehörigen. Der Heimchef hält daher deutlich fest: «Das Seniorenzentrum Untergäu toleriert in keinem Fall einen unangemessenen Umgang mit seinen Pensionären.»

Auch Erotik-Fotografie läuft nicht

Auch neben dem Beruf läuft es bei Manuel S. nicht nach Plan. Als Sadomaso-Fotograf versuchte er unter dem Pseudonym Piter Grey in der Erotik-Szene Fuss zu fassen. Mit einer aufwendig gestalteten Homepage suchte er nach freizügigen Models, mietete dafür gar ein eigenes Fotostudio an. Anscheinend ohne echten Erfolg. Seit gestern ist die Webseite abgeschaltet. Unter der Internetadresse ist nur noch zu lesen: «Liebe Besucher, wir haben wie angekündigt unseren Betrieb der Webseite eingestellt. Wir danken allen, die uns bis dahin begleitet haben und wünschen euch alles Gute.»

Auf Anfrage war Manuel S. für BLICK nicht erreichbar. Auch ein Fragenkatalog zum Vorfall im Seniorenheim blieb unbeantwortet.

* Name der Redaktion bekannt

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