Neue unheimliche Enthüllungen zu W. S.
Was trieb der Pädo-Pfarrer im Wohnmobil?

W. S. (68) soll vier Kinder sexuell missbraucht haben. Doch was hat der reformierte Pfarrer in den letzten Jahrzehnten sonst noch alles getrieben? BLICK fand heraus: Er ging oft auf Reisen. Mit seinem eigenen Wohnmobil.
Publiziert: 20.06.2017 um 10:52 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:20 Uhr
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Der pensionierte Pfarrer W. S. (68, M.) hat ein Verfahren wegen mehrfachen sexuellen Handlungen mit Kindern am Hals.
Foto: zVg
Ralph Donghi und Beat Michel

Vier Kinder (6–14) soll der Pfarrer W. S.* (68) missbraucht haben. Jetzt fragen sich alle, die mit ihm zu tun hatten: Was ist noch passiert?

BLICK ging in seinem Wohnort Biberstein AG auf Spurensuche. Es wird klar: S. hatte nebst seinen Jobs als Pfarrer auch noch eine grosse Leidenschaft: Reisen. Dafür besass er ein eigenes Wohnmobil. «Er hatte lange ein altes und vor etwa einem Jahr ein neues gekauft», sagt eine Bekannte.

Doch das Gefährt ist nicht etwa bei ihm zu Hause: Es steht etwas versteckt auf einem Parkplatz, den S. bei der Gemeindeverwaltung gemietet hat. Das Kennzeichen ist abmontiert. Die Gemeinde bestätigt, dass das Wohnmobil S. gehört. Mehr will sie nicht sagen.

Kinder auf Reisen dabei

«Er ging damit letztes Jahr von Juli bis Dezember immer wieder auf Reisen», weiss eine Bekannte. «Seine Frau war teils auch dabei.» Was sie auch weiss: «Er hat oft auch Kinder auf Reisen mitgenommen.»

Was trieb der Pädo-Pfarrer im Wohnmobil? Kam es beim Reisen zu Übergriffen? Sicher ist: S. wurde von den Eltern der betroffenen Kinder angezeigt und im März verhaftet. BLICK weiss: Der nicht vorbestrafte und teilgeständige Pfarrer sass nur kurz in U-Haft und wurde in eine Psychiatrie eingewiesen – wegen Suizidgefahr. Ob er wieder im Gefängnis sitzt, ist unklar.

Kommt der Beschuldigte frei?

S. wäre eigentlich frei – so wollte es das Zwangsmassnahmengericht. Aber: «Da das Obergericht der Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen die Haftentlassung aufschiebende Wirkung erteilt hat, bleibt der Beschuldigte bis zum Entscheid des Obergerichts in Haft», so Fiona Strebel von der Staatsanwaltschaft. «Den Entscheid erwarten wir im Verlauf der Woche.»

Bisher haben sich noch keine weiteren Opfer gemeldet. Doch gegen S. läuft nun ein Verfahren wegen mehrfachen sexuellen Handlungen mit Kindern. Ihm drohen mehrere Jahre Knast.

Nebst den bisher bekannten Arbeitsorten Kölliken AG und Pfäffikon SZ soll S. auch noch Teilzeitjobs in Erlinsbach AG und Rupperswil AG gehabt haben. Zudem besass und leitete er von 2008 bis 2013 eine Kinderkrippe in Zürich (blick.ch berichtete).

* Name der Red. bekannt

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