11. November. Zwischen Endingen und Lengnau kommt es zum Drama. Ein Lastwagen schert aus, rammt ein Postauto und knallt frontal in einen Personenwagen. Zwei junge Menschen (†18 und †24) sterben, mehrere Personen werden verletzt (Blick.ch berichtete).
Noch immer liegen Unfallopfer im Spital. «Ein Patient kann uns heute verlassen, ein anderer muss noch ein paar Wochen bei uns bleiben», sagt der Sprecher des Kantonsspitals Baden.
Schnell werden kritische Stimmen laut, die Surbtalstrasse sei zu schmal. Grössere Fahrzeuge hätten kaum Platz auszuweichen.
30 Zentimeter für mehr Sicherheit
Heute ist klar: Ein Ausbau der Fahrbahn ist bereits seit zwei Jahren in Planung! «Die Fahrbahn ist heute 6,2 Meter breit. Sie wird durchgehend auf 6,5 Meter ausgebaut», sagt Matthias Adelsbach, stellvertretender Kantonsingenieur zur «Aargauer Zeitung».
Hätten mit diesen 30 Zentimetern der verheerende Unfall vor drei Wochen verhindert werden können? «Eine breitere Strasse vereinfacht das Fahren und verzeiht mehr. Wenn zwei Fahrzeuge auf einer breiten Strasse ihre Fahrspur um 30 Zentimeter verlassen, macht das meist noch nicht viel aus. Auf einer schmalen Strasse wird es dann aber eng», sagt Bernhard Gerster, Experte für Fahrzeugsicherheit.
Er betont aber auch, dass breitere Strassen zu schnellem Fahren verleiten lassen können.
Obligatorische Warnsysteme
Bis zum Ausbau der Surbtalstrasse zwischen Endingen und Lengnau dauert es noch mindestens vier Jahre. Anfang nächstes Jahr wird das Baugesuch ausgelegt. Der Baustart ist für 2016 geplant.
Schon vorher sollen Warnsysteme in Lastwagen für mehr Sicherheit auf engen Strassen sorgen. «Sie erkennen die Begrenzungslinien und weisen den Fahrer darauf hin, dass er seine Fahrspur verlässt», so Gerster. Ab November 2015 sind diese Warnsysteme obligatorisch. Zu spät für die Unfallopfer von Lengnau. (mad)