Mit 100 km/h in die Beiz des Freundes
Gabriela (24) tot

BADEN – War es ein Unfall? Oder donnerte Gabriela (24) nach einem Streit absichtlich ins Lokal ihres Freundes?
Publiziert: 21.07.2008 um 09:18 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:26 Uhr
Von Ralph Donghi

Gabriela fährt kurz vor 3 Uhr morgens mit ihrem Auto auf der Bruggerstrasse Richtung Zentrum von Baden AG. «Mit stark überhöhter Geschwindigkeit», sagt Max Suter (53) von der Kapo Aargau.

Laut einem Augenzeugen soll Gabriela «über 100 Stundenkilometer» gefahren sein. Sie sei nicht angegurtet und zudem ohne Licht unterwegs gewesen.
In einer leichten Rechtskurve rast Gabriela geradeaus. Sie pflügt durch den Vorgarten des AZ-Medienhauses, touchiert eine Betonumrandung – und fliegt über eine Fussgängerunterführung in eine Gartenbeiz. Nach rund 30 Metern knallt ihr Auto direkt in die Fensterfront des Restaurants «Paparazzi».

Schnell sind die ersten Helfer da. Doch Gabriela ist tot. Nur eine Stunde zuvor schloss das Lokal in der Nacht auf Samstag – zum Glück sitzt beim Crash niemand mehr drin. Brisant: Die hübsche Frau arbeitete selber als Serviertochter im «Paparazzi».

War es Absicht?

Ganz Baden fragt sich jetzt: War es wirklich ein Unfall? Oder fuhr die Tochter eines Polizisten mit Absicht ins Lokal?

Die Besitzer wollten gestern nichts zum Tod ihrer Angestellten sagen. Auch nicht zu den Gerüchten, die im Städtchen kursieren. Denn offenbar soll Gabriela mit dem Mitbesitzer des Restaurants «etwas gehabt» haben. Auch von Drogenkonsum ist die Rede.

Ging dem Unfall etwa ein Streit im Lokal voraus? Oder nach Feierabend daheim? Raste Gabriela deshalb auf die Beiz zu und in den Tod?

Die Kapo geht vorerst von einem Unfall aus. Sprecher Suter sagt jedoch: «Wir ermitteln auch in andere Richtungen.» Die Obduktion der Leiche solle Klarheit bringen, ob Gabriela Alkohol, Drogen oder Medikamente im Blut gehabt habe.

Warum sie wirklich ins Restaurant donnerte – das wird Gabriela wohl mit ins Grab nehmen.

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