Die Taxi-Fahrer leiden. Nicht nur, weil sie wegen der Coronakrise weniger Fahrgäste haben. Sondern auch, weil sie und ihre Passagiere selbst der Gefahr ausgesetzt sind, im Innenraum angesteckt zu werden.
Doch immer mehr Täxeler handeln. Sie setzen nicht nur Sprays, Handschuhe und Masken ein, sondern montieren auch Trennvorrichtungen zwischen sich und der Rückbank.
Wie Lilian Steilen (33), die für «Taxi Bur» in Olten SO fährt. «Wir haben vor einer Woche Plastikblachen montieren lassen», sagt sie zu BLICK. «Zum Schutz von uns und den Gästen.»
Weil es weniger Fahrten gäbe, hätten sie zwei von sieben Taxis so ausgerüstet. Sie selber fahre zudem mit Mundschutz. Und: «Nach jedem Gast wird das Auto desinfiziert.»
Jetzt keine Angst mehr vor Ansteckung
Vorne dürfe kein Gast mehr sitzen, hinten maximal drei Personen. Steilen: «Mehr Gäste wären sonst zu nahe aufeinander.» Die ersten Fahrten seien ungewohnt gewesen. «Man muss auch lauter sprechen.» Doch sie habe nun keine Angst mehr, angesteckt zu werden.
Auch die vorwiegend älteren Gäste würden positiv reagieren. «Sie sind froh um diese Schutzmassnahme», sagt Lilian Steilen. Dennoch ist sie froh, wenn sie «in zwei, drei Monaten» wieder normal rumfahren könne.
Nicht alle Täxeler haben Schutzblachen
Victor Becker (53) von «Tesla Alpha Taxi», der ebenfalls in Olten Taxi fährt, hat keine Schutzblache. «Ich finde das im Moment nicht so nötig», sagt er. Erst wenn es Auflagen der Behörden geben würde, würde er es organisieren.
Er habe dafür wenig Gesichtskontakt zu den Kunden und würde sie überzeugen, hinten einzusteigen. «Sie verstehen das», so Becker. Zudem seien 90 Prozent alleine oder zu zweit unterwegs. «Man muss das Thema ernst nehmen», weiss er. Aber Angst sei nicht gesund fürs Geschäft und das von anderen. «Sonst dürfte ich ja gar nicht mehr rumfahren.»
Dayana Rodriguez (19) aus Trimbach SO weiss, in welches Taxi sie steigt. «Lieber in eines mit Trennscheibe», so die Schülerin. «Damit ich mich schützen kann. Und der Fahrer sich selber.» Es sei komisch da drin, aber: «Es ist wichtig im Moment.»